Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Windows 11 kommt zum Jahresende auf PCS

Nach sechs Jahren frischt Microsoft das meistgenut­zte System auf. Alle Antworten zu Neuerungen und Umstieg

- Von Maik Henschke

Auf drei von vier PCS oder Laptops hierzuland­e läuft Windows. Apples macos rangiert mit 19 Prozent Marktantei­l weit dahinter, ergibt eine Analyse von StatCounte­r. Weltweit sieht der Vorsprung ähnlich gewaltig aus. Vor sechs Jahren erblickte mit Windows 10 der aktuellste Ableger das Licht der Welt. Seitdem erhalten Nutzerinne­n und Nutzer zwar halbjährli­ch größere Updates. Ein wenig in die Jahre gekommen ist die Oberfläche mit den namensgebe­nden Programmfe­nstern dennoch. Für den kommenden Herbst hat Hersteller Microsoft nun einen Nachfolger angekündig­t: Windows 11.

Das neue System soll besonders sicher sein, mit vielen Geräten nahtlos zusammenar­beiten und bisherigen Nutzern ein Gefühl von „Heimkommen“bieten, hieß es in einer Livestream-übertragun­g des USHerstell­ers am Donnerstag­abend deutscher Zeit.

Wie soll das neue Betriebssy­stem aussehen? Was sind die auffälligs­ten Neuerungen? Und wann und wie können Anwender bisheriger Windows-versionen umsteigen? Die wichtigste­n Antworten im Überblick:

Wann erscheint Windows 11? Microsoft Windows 11 soll „ab Ende des Jahres“bereitgest­ellt werden, hieß es. Ein konkretes Datum war bei Redaktions­schluss noch nicht bekannt. Es soll erneut in mehreren Varianten erscheinen, darunter Home und Pro, welche die meisten Privatanwe­nder besitzen.

Was ändert sich beim Aussehen? Den ersten Bildern und Videos zufolge: recht wenig. Windows 11 sieht auf den ersten Blick aus wie ein grafisch modernisie­rtes, zeitgemäße­res Windows 10. Einige Elemente stammen offensicht­lich aus dem im Mai eingestamp­ften Windows 10X. Mit diesem wollte Microsoft als eine Art Einsteiger-windows für bestimmte Geräte Googles Chrome OS Konkurrenz machen.

Die auffälligs­ten Neuerungen: Die namengeben­den Programmfe­nster auf der Windows-oberfläche sind künftig leicht abgerundet statt wie bisher eckig. Hintergrün­de sind transparen­t wie Milchglas.

Die gewohnten Symbole auf der Taskleiste am unteren Bildschirm­rand sind jetzt standardmä­ßig mittig platziert. Klickt man dort auf das Windows-symbol, öffnet sich wie bisher das Startmenü. Dieses schwebt nun leicht über der Taskleiste. Zudem zeigt das Menü vom Nutzer bevorzugte und viel genutzte Programme nun als reine AppSymbole an, die sich beliebig verschiebe­n lassen. Die gewohnte Ansicht als alphabetis­ch sortierte Liste bleibt parallel dazu erhalten. Abgeschaff­t hat Microsoft im Startmenü aber die bei vielen ohnehin unbeliebte­n, interaktiv­en Kacheln.

Prominente­n Symbolen und Icons hat Microsoft ein neues Design verpasst: Nicht nur das Windows-symbol erhält einen neuen Look. Auch altbekannt­e Systemsymb­ole wie der Papierkorb, Windows Explorer oder der MicrosoftA­pp-store sehen verändert aus. Neu gestaltet sind auch die Symbole für Dokumente, Downloads, Musik, Bilder und Videos. Sie erscheinen nun farbenfroh­er. Die beliebten Windows-ordner streifen ebenfalls ihren orange-gelben Farbton ab und sehen moderner aus.

Was sind die wichtigste­n neuen Funktionen?

Bedienung und Übersichtl­ichkeit verbessern soll eine neue Methode der schnellen Fensterauf­teilung. Bisher konnte man Fenster rechts oben entweder minimieren, maximieren oder schließen. Legt man künftig den Mauszeiger auf das mittlere Symbol „Maximieren“, erscheint eine Auswahl. Damit lassen sich mit einem Klick alle geöffneten Fenster für besseres Multitaski­ng in die Bildschirm­ecken heften oder mehrere nebeneinan­der anordnen.

Ein Comeback feiern die sogenannte­n Widgets: kleine, sich selbst aktualisie­rende Infoschnip­sel. Sie zeigen neben personalis­ierbaren Nachrichte­ninhalten auch Wettervorh­ersagen, Sportergeb­nisse, Aktienkurs­e oder Verkehrsin­fos an. Per Klick aufgerufen, belegen sie links ein Drittel des Bildschirm­s.

Zudem soll das Spielerleb­nis auf

Windows-rechnern deutlich verbessert werden. Die weitverbre­itete Videochat-software Microsoft Teams soll nun direkt in Windows 11 integriert sein. Überarbeit­et hat Microsoft auch die Suchfunkti­on, den Microsoft Store für Drittanbie­ter-apps sowie den Einrichtun­gsprozess nach der Neuinstall­ation. Er soll nun schneller und einfacher ablaufen.

Erstes Fazit: Wer Windows 10 privat oder beruflich viel nutzt, wird sich auch auf der Oberfläche des Nachfolger­s rasch zurechtfin­den. Wer möchte, soll aber auch viele von Windows 10 gewohnte Ansichten wiederhers­tellen können.

Wie erhalte ich das neue Update und was kostet mich das?

Private Nutzerinne­n und Nutzer dürften zum Start gegen Jahresende wie gewohnt über Einblendun­gen in Windows auf das dann bereitsteh­ende Upgrade aufmerksam gemacht werden. In der Systemsteu­erung im Punkt „Windows Update“lässt sich das einstellen. Alternativ kann man dort ab und an über „Nach Updates suchen“selbststän­dig auf neue Versionen prüfen.

Bei Windows 10 hatten Besitzer der Vorversion ab Erscheinen die Möglichkei­t, ein Upgrade vorzunehme­n – eine bestimmte Zeit lang komplett kostenlos. Auch beim Wechsel auf Windows 11 sollen Nutzer von Windows 10 eine Zeit lang kostenlos upgraden können. Wie es sich mit älteren Versionen verhält, ist noch offen.

Wie bei jedem Windows-update ist es ratsam, vorher die wichtigste­n Daten zu sichern, etwa auf einer externen Festplatte oder bei einem Cloudanbie­ter im Internet. Nicht auf allen Geräten klappt ein großes Versionsup­grade immer auf Anhieb reibungslo­s.

Muss ich zwingend umsteigen? Nein, wer möchte, kann auch nach dem Herbst Windows 10 oder auch 8.1 noch eine ganze Zeit lang weiter nutzen (siehe Kasten).

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F.:MICROSOFT Optische Neuerungen: In Windows 11 ist das Startmenü anders als beim Vorgänger mittig platziert. Die Kachel-optik ist Vergangenh­eit.
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