Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Das Maisfeld als Irrgarten
In Deutschland wird dieses Getreide vor allem zum Füttern der Tiere angebaut
Kaum zu glauben, dass man sich hier bald verlaufen kann. Landwirtin Birgit Oentrich steht auf ihrem Feld in Asendorf im Bundesland Niedersachsen. Bis auf viele kleine, lange Dämme aus Erde ist nichts zu sehen. Nur wenn man in der Erde sucht, findet man kleine Körner.
Das soll sich bald ändern: Denn die kleinen Körner sind Mais und wurden vor ein paar Tagen mit einem großen Trecker gelegt. Mais legen, so heißt es, wenn Bauern Mais auf ihr Feld pflanzen. Bei Birgit Oentrich soll aber nicht einfach bloß Mais auf dem Feld wachsen.
Bei ihr entsteht aus dem Mais sogar ein Labyrinth. Wenn der Mais groß genug ist, können Besucher kommen und versuchen, den Weg durch den Irrgarten zu finden. „Wenn alles gut klappt, kann es am 1. August losgehen“, sagt Birgit Oentrich. Dann ist der Mais gut zwei Meter hoch. Bis dahin will sie noch Stationen mit Fragen und Stempeln in den Irrgarten bringen. So können die Besucher nicht nur durch das Labyrinth spazieren, sondern auch ihr Wissen in Sachen Landwirtschaft, Jagd und Imkerei testen. Birgit Oentrich hofft, dass das Wetter in den nächsten Wochen dem Mais guttut. „Mais mag es zur Keimung warm, und er braucht einen feuchten Boden. Dann wächst er gut“, erklärt sie. Aber nicht nur für das Wachstum kommt es auf das Wetter an: Auch wenn der Mais groß ist, kann ihm Hagel oder Sturm gefährlich werden. „Der Mais kann umknicken, und er richtet sich nicht wieder auf.“Also drückt Birgit Oentrich die Daumen für gutes Wetter. Ihr Labyrinth ist nicht einfach irgendein Irrgarten mit Wegen. Wenn man das Feld von oben sieht, erkennt man eine Figur. Schon im vergangenen Jahr hatte Birgit Oentrich ein Maislabyrinth. Da spazierten die Besucher in einer
Biene Maja entlang. Was es in diesem Jahr wird, soll noch geheim bleiben. Nur so viel: Die Landwirtin ist dem Zeichentrickfilm treu geblieben. Anfang Oktober ist der Mais aus dem Labyrinth reif. Dann kommt der Maishäcksler, und es ist vorbei mit dem Irrgarten. Der Mais wird geerntet und kommt in die Biogasanlage. Dort wird er vergoren und bringt Energie. Im nächsten Jahr geht das ganze Spiel dann wieder von vorne los.
Auch bei uns in Thüringen gibt es ein Maislabyrinth – und zwar in Erfurt. Auch hier kann man von oben ein tolles Bild erkennen. Weil in Erfurt ja gerade die Buga stattfindet, erkennt man im Maislabyrinth das Logo der Bundesgartenschau. Allerdings gibt es im Maislabyrinth in Erfurt noch viel mehr als den Irrgarten zu entdecken. Es gibt dort sogar eine Bar, einen Biergarten, eine Lounge und tolle Veranstaltungen. Am Wochenende finden dort oft Familientage statt. Es gibt ein tolles Kinderspielgelände und ein buntes, wechselndes Programm für Kinder. Der Eintritt ist dann sogar frei.
Mehr Informationen zu Veranstaltungen und Eintrittspreisen des Maislabyrinths in Erfurt gibt es auf www.maislabyrinth-erfurt.de