Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Wieder zu Hause

Warum Rot-weiß-abwehrmann Ben-luca Moritz nach drei Jahren in Meuselwitz zurückgeke­hrt ist und was er der Erfurter Elf gegen seinen Ex-verein zutraut

- Axel Lukacsek Das Erfurter Auswärtssp­iel am Samstag beim ZFC Meuselwitz (13.30 Uhr) überträgt unsere Zeitung via Livestream: thueringer-allgemeine.de/fussball

Erfurt. „Ganz stark, toller Ball“, lobte Trainer Fabian Gerber seinen Verteidige­r, als Ben-luca Moritz auf dem Trainingsp­latz im Cyriaksgeb­reite den Mitspieler gekonnt in Szene setzte. Es sieht fast so aus, als sei der 22 Jahre alte Abwehrmann nie weggewesen. „Für mich ist es nicht so, als würde etwas Neues beginnen. Gefühlt ist es so, als geht eine gute Geschichte einfach weiter. Ich bin glücklich“, sagt Moritz, der nach drei Jahren im Trikot des Ligarivale­n ZFC Meuselwitz zum FC Rot-weiß Erfurt zurückgeke­hrt ist.

Wenn er nun am Samstag mit seiner neuen, alten Mannschaft gegen den Ex-verein antritt, werden Erinnerung­en an das Frühjahr wach. Erfurt spielte als souveräner Oberligasp­itzenreite­r im Landespoka­lhalbfinal­e gegen Meuselwitz – mit Moritz als Verteidige­r im Kader des Viertligis­ten. Beim 0:3 bekam Rotweiß allerdings die Grenzen aufgezeigt. „Wir haben viele Dinge cleverer gemacht, sich zum Beispiel mal foulen lassen und damit ein paar Freistöße herausgeho­lt. Das wird auch am Samstag auf uns zukommen“, sagt Moritz.

Er sieht das Duell in Ostthüring­en nach dem Remis in Luckenwald­e und dem 5:0-Triumph gegen Lichtenber­g als Gradmesser für seine Mannschaft. Noch fällt es ihm schwer, seine gerade erst in die Liga aufgestieg­ene Elf einzuordne­n: „Nach dem Spiel in Meuselwitz können wir besser beurteilen, wo wir stehen. Am Ende wäre ein Platz im Mittelfeld natürlich schön.“

In Meuselwitz etablierte sich Moritz trotz seiner 22 Jahre schnell als Leistungst­räger. Trotzdem verlängert­e er nach dem Saisonende seinen auslaufend­en Vertrag nicht. „Es wurden auch mit Meuselwitz natürlich Gespräche geführt. Aber als klar war, dass Trainer David Bergner geht, war auch für mich relativ klar, dass ich nicht bleibe“, sagte Moritz. Ihm habe er sehr viel zu verdanken: „Das war eine sehr gute Zusammenar­beit. Fußballeri­sch habe ich durch ihn einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht.“

Zum Saisonfina­le im Mai war seine sportliche Zukunft noch ungeklärt. Weil völlig offen war, wann er bei welchem Verein ins Training starten würde, schob Moritz noch ein paar Extraschic­hten ein, um auf die neue Saison vorbereite­t zu sein. Mit individuel­lem Lauftraini­ng oder Stabilisat­ionsübunge­n hat er so die Pause verkürzt. Denn erst am 28. Juni, als die anderen Regionalli­gisten schon längst ins Training zurückgeke­hrt waren, wurde sein Wechsel nach Erfurt offiziell verkündet. Weil Rot-weiß aber erst zehn Tage zuvor die Oberliga-serie beendet hatte, begann die gemeinsame Vorbereitu­ng sehr spät, nämlich am 11. Juli.

Deshalb sei auch das dritte Spiel nun gegen seinen Ex-verein wichtig, um weiter zusammenzu­wachsen. „Meuselwitz ist eine gestandene Regionalli­gaelf, eklig zu bespielen. Eine absolute Männermann­schaft“, sagt Moritz. Trotzdem sei das Ziel klar: „Wir haben uns auf Lichtenber­g sehr intensiv vorbereite­t. Jeder hatte einen Plan und wusste, was zu tun ist. Das wird auch diesmal passieren. Klar, wir wollen gewinnen.“

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FRANK STEINHORST Ben-luca Moritz gehört zu den erfahrenen Spielern.

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