Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
„Hoffe, dass es jetzt klick macht“
Fußball-thüringenliga: Geratals Trainer Robin Keiner über die Gefahr erneut abzurutschen
Geraberg. Für die Spielvereinigung Geratal geht es nach dem 0:1 im Auftaktspiel gegen den FC Erfurt Nord darum, am Sonnabend (14 Uhr) bei Eintracht Sondershausen möglichst zu gewinnen. Die Gefahr, sich wie im Vorjahr erneut im Tabellenkeller festzusetzen, ist groß. Nach Sondershausen kommt Heiligenstadt, es folgen die Kreisderbys in Arnstadt und gegen Martinroda. Wir sprachen mit Geratals Trainer Robin Keiner über die Aussichten.
Befürchten Sie wieder einen Fehlstart wie im letzten Jahr, als Sie im Winter am Tabellenende standen und von vielen Konkurrenten schon abgeschrieben wurden, sich nur mit einem riesigen Kraftakt von neun Siegen in Folge retteten?
Das ist uns bewusst. Wir müssen einen solchen Fehlstart unbedingt vermeiden, schnell ein paar Punkte an Land ziehen, um eben nicht wieder in die Situation wie letztes Jahr zu geraten. Wir müssen möglichst schon in Sondershausen anfangen, erfolgreicher zu spielen.
Wird es personell Entlastung geben?
Beide Torhüter sind wieder da, Eric Kunth hat seine Sperre aus der letzten
Saison in Jena abgesessen, auch Nils Bradsch kommt zurück. Aber großes Lob an Tim Lesser, der hat uns gegen Erfurt einige Male gerettet, das richtig stark gemacht. Oskar Sennewald kann auch wieder stürmen. Alleine können aber diese drei Spieler den Erfolg nicht holen.
Die Niederlage gegen Erfurt schmerzte und war vermeidbar.
Natürlich. Das Gegentor resultierte
erst aus einem katastrophalen Fehler des Linienrichters, der einen Einwurf falsch gab, ich stand daneben. Und dann aus einem Deckungsfehler unsererseits. Das durfte zwei Minuten vor dem Ende nicht passieren. Wir waren zwar in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft, hatten mehr Ballbesitz, aber auch kaum wirklich zwingende Gelegenheiten. Und das hat seine Gründe.
Welche?
Zum einen hatten wir eine katastrophale Vorbereitung, eine ganz schlechte Trainings- und Testspielbeteiligung. Gegen Nord konnten wir das erste Mal in Stammformation spielen. So brauchen wir uns nicht beklagen. Wir sind einfach nicht eingespielt. Wir haben im Moment sechs Spieler, die 70 Prozent oder oder mehr Trainingsleistung erzielen. Das ist bei einem 23Mann-kader viel zu wenig. Die fehlenden 30 Prozent sind am Ende entscheidend, wenn es etwas hinzuzusetzen gilt. Alle Spieler wollen in der Thüringenliga spielen, dafür müssen sie auch einiges mehr tun.
Wie kann man das als Trainer jetzt hinkriegen?
Nur mit einem Kuschelkurs kommt man da nicht weiter. Wir haben das schon knallhart ausgewertet.
Auch Maximilian Zachert hat noch nicht wieder die Klasse des letzten Jahres?
Es sind einige Spieler konditionell nicht auf der Höhe. Vielleicht hat der ein oder andere gedacht, es läuft genauso weiter wie in der Rückrunde der letzten Saison. Da hoffe ich, dass es bei den meisten jetzt nach der Auftaktniederlage klick macht.