Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Kultur- und Sportzentr­um: Halle auf Anfang

Der Einrichtun­g in Langewiese­n fehlt der letzte „Baustein“: die Sporthalle. Relativ klar ist bislang nur, wo die neue Halle stehen könnte

- Evelyn Franke

Das Ziel, das Kulturund Sportzentr­um (KUSZ) mit dem vierten Bauabschni­tt zu komplettie­ren, hatte die Stadt Ilmenau mit der Einglieder­ung von Langewiese­n übernommen. Der Heinsestad­t war es in Ermangelun­g von Förderung bis 2018 nicht gelungen, die Halle anzugehen. Der Ilmenauer Stadtverwa­ltung geht es bislang nicht anders: Die Sportstätt­enförderun­g, um die man sich seit Jahren bemüht, ist laut Bauamtslei­ter Thomas Schäfer von Jahr zu Jahr überzeichn­et. Um eventuell mehr Förderglüc­k zu haben, versuchte die Stadt Ilmenau, über die Städtebauf­örderung an finanziell­e Unterstütz­ung zu kommen. Dafür hätte man die Halle nicht mehr als eine reine Sportanlag­e konzipiert, sondern als Gebäude mit Kultur- und Sportfunkt­ion.

Im März 2022 waren erste Entwurfsvo­rschläge für die Halle samt Investitio­nsumfang unter diesem Aspekt in großer Runde in der Heinsestad­t vorgestell­t und diskutiert worden. Nach anfangs positiver Resonanz mehrten sich aber Zweifel, ob man mit dem Entwurf nicht eine sportliche Lösung mit Einschränk­ungen und womöglich eine Konkurrenz für die Festhalle entstehen lässt. Ein weiterer Punkt, der schließlic­h dafür sorgte, die Pläne nicht weiterzuve­rfolgen, war die Betriebsko­stenproble­matik, die man mit der neuen Halle auf sich zukommen sah.

Im Moment gibt es bezüglich der weiteren Entwicklun­g des KUSZ im Ilmenauer Ortsteil Stadt Langewiese­n keinen neuen Planungsst­and außer jenem, der in den Gremien vorgestell­t wurde, heißt es aus dem Bauamt der Stadtverwa­ltung.

Aussicht auf Fördermitt­el könnte auch künftig äußerst gering sein

Die prinzipiel­l förderfähi­ge Option mit Kulturante­il sei vom Fördermitt­elgeber mehrfach nicht berücksich­tigt worden, und es ist zu befürchten, dass die Aussicht auf Fördermitt­el auch künftig äußerst gering ist. (Bei dieser Variante war man von Kosten von gut fünf Millionen und einer möglichen etwa 60prozenti­gen Förderung ausgegange­n.) Aus diesen Tatsachen heraus erwägt die Stadtverwa­ltung, in Absprache mit der Ortsteilbü­rgermeiste­rin Ines Wagner und dem Ortsteilra­t eine reduzierte Variante zu planen, die dann unter Umständen auch mit weniger oder ohne Förderung zur Umsetzung kommen könnte. Somit steht alles wieder auf null. Man versuche, sich bei der Neuplanung auf die Basics zu konzentrie­ren und dennoch möglichst eine multifunkt­ionale Nutzung hinzubekom­men, erklärt das Bauamt die Intention.

Im Haushaltsp­lanentwurf für das Jahr 2024 sind 150.000 Euro Planungsmi­ttel enthalten und im Finanzplan für die Jahre 2025 und 2026 vorerst 1,5 Millionen Euro respektive 800.000 Euro zur Umsetzung eingestell­t. Über den Haushalt entscheide­t in Kürze der Stadtrat. Sowohl die Stadtverwa­ltung als auch der Ortsteilra­t verfolgen das Projekt weiter, um auch den letzten Bauabschni­tt möglichst bald zur Umsetzung zu bringen, versichert die Stadtverwa­ltung.

Für Langewiese­n sei eine Sporthalle mit entspreche­nder Größe – optimal wären zwei Tennisfeld­er – wichtig, nicht nur, um den Tennisspor­t zu unterstütz­en, sondern auch multifunkt­ional nutzbar zu sein, versucht Langewiese­ns Ortsteilbü­rgermeiste­rin den Bedarf zu formuliere­n. Kapazitäte­n für Trainingss­tunden in der vorhandene­n Halle reichen insoweit, dass man bislang niemanden wegschicke­n musste. Sollte sich ein Erweiterun­gswunsch ergeben, hätte man aktuell keine Möglichkei­ten mehr, so Wagner bei der Einschätzu­ng der Trainingsm­öglichkeit­en in der bestehende­n Halle.

 ?? EVELYN FRANKE ?? Die Fläche direkt am Funktionsr­iegel war von Planungsan­fang an für eine Sporthalle vorgesehen. Inzwischen nutzen einen Teil der Fläche die Bogenschüt­zen der Schützenge­sellschaft 1723.
EVELYN FRANKE Die Fläche direkt am Funktionsr­iegel war von Planungsan­fang an für eine Sporthalle vorgesehen. Inzwischen nutzen einen Teil der Fläche die Bogenschüt­zen der Schützenge­sellschaft 1723.

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