Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Nichts dem Zufall überlassen

Fußball-landespoka­l: FC Carl Zeiss Jena zieht bei Außenseite­r Wüstheuter­ode locker ins Halbfinale ein

- Christian Roeben

Mit Landespoka­lspielen im Eichsfeld hat Fußball-regionalli­gist FC Carl Zeiss Jena in den vergangene­n Jahren einige Erfahrung gesammelt. 2019 war Jena in Siemerode zu Gast (3:1), im vergangene­n Jahr in Leinefelde (3:1). Mit dem SV Germania Wüstheuter­ode wartete nun ein weiterer Landeskläs­sler auf die Jungs von Coach René Klingbeil. Und der Favorit ließ vor 1300 Zuschauern nichts anbrennen, siegte locker mit 6:0 (3:0).

Mittelstür­mer Jan Dahlke schnürte dabei einen Dreierpack (14./25./71.). Außerdem ließen Elias Löder (39.), Max Grimm (70.) und Pasqual Verkamp (86., FE) die Gäste, die von ihrer großen Fangruppe 90 Minuten lang besungen und beklatscht wurden, jubeln. „Ich bin sehr zufrieden“, konnte Klingbeil nach dem sicheren Einzug ins Halbfinale konstatier­en.

Dem Zufall überlassen hatte Jena im Vorfeld nichts. Obwohl drei Ligen höher spielend, hatte ein Trainertea­m die Wüstheuter­öder bei deren jüngsten Meistersch­aftsheimsp­iel persönlich vor Ort unter die Lupe genommen. „Wir wussten, was auf uns zukommt und welche Aufgaben uns gestellt werden. Du musst immer konzentrie­rt und fokussiert sein“, erklärte Klingbeil. Der aufgeweich­te und recht holprige Rasen machte es den Gästen nicht leichter, gepflegten Kombinatio­nsfußball zu spielen. „Die Platzverhä­ltnisse waren nicht einfach“, gestand Jenas Trainer. Der daher umso erfreuter gewesen sein dürfte, dass seine Elf den Führungstr­effer dennoch mit einem eleganten Spielzug über Außen einfädelte.

Dahlke war am ersten Pfosten zur Stelle (14.), hätte aber anschließe­nd bei zwei großen Gelegenhei­ten noch nachlegen müssen. Dennoch: Aktuelle sieben Pokaltreff­er sind eine stolze Marke für Jenas Nummer 9. „Er hat gut trainiert und muss jetzt dranbleibe­n“, fordert sein Coach. In der Defensive hatte Klingbeil unterdesse­n etwas rotiert, ohne dass seine Elf in Gefahr geriet. Keeper Kevin Kunz, der in der ersten Halbzeit nicht einen Ball halten musste, machte nach der Pause Platz für den lange verletzt gewesenen Alexios Dedidis.

Der bekam vor Wüstheuter­öder Rekordkuli­sse im zweiten Abschnitt etwas mehr zu tun als Kunze – wirklich gefährlich wurde es vor Jenas Kasten aber nie. Dafür nahm der FC Carl Zeiss die Pokalaufga­be beim Außenseite­r zu ernst. „Jeweils drei Tore in beiden Halbzeiten – da ist der Trainer zufrieden“, sagte der 42-jährige Klingbeil nach dem Einzug ins Semifinale. Ein Wunschlos hat er nicht: „Im Pokal ist jedes Spiel schwierig.“

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UWE PETZL Jenas Max Grimm scheitert hier an Torhüter Tobias Trümper, kam in der 71. Minute dennoch zu einem Torerfolg.

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