Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Alte Haudegen und junge Talente
Ichtershäuser Carnevalverein feiert ersten Büttenabend. Rund dreieinhalb Stunden Unterhaltung
Im Jahr 1983 hatten acht Faschingsfans die Idee, den Karneval in Ichtershausen wiederzubeleben, nachdem es ihn bereits in den 1950er und 1960er Jahren im Ort gegeben hatte. Der Ichtershäuser Carnevalverein (ICV) war geboren. „Eigentlich hätten wir jetzt unser 40-jähriges Bestehen, aber da durch Corona ein Jahr ausgefallen ist, sind wir erst in der 39. Saison und werden deshalb nicht so groß feiern“, erklärte Icv-präsident Andreas Priebs Samstag zum ersten Büttenabend.
Rückschau wurde aber doch gehalten. Dafür sorgten Werner Gölitz
und Jürgen Lässig. Beide boten ein Best of ihrer Büttenreden der letzten Jahrzehnte – selbst geschrieben und in Reimform.
Jürgen Lässig ließ einen „Hofmuezzin“erschallen und besang das Einkaufschaos bei „Kauflando“mit einem flotten „Bella Ciao“. Werner Gölitz pries als „Knasti namens Ditterich“die Vorteile des Gefängnislebens in „Kittchenhausen, auch wenn das Kittchen jetzt in Arnscht steht.“
Nach mehr als sechs Jahrzehnten Narretei, ruft da der Ruhestand? „Wir hoffen, dass sie im nächsten Jahr noch dabei sind“, gab Andreas Priebs mit auf den Weg. „Wenn die Gesundheit mitspielt und mir im
Sommer eine neue Rede einfällt“, machte Gölitz Hoffnung. Doch Nachwuchs in der Bütt hat sich schon angedeutet. Pascal Geißler feierte Premiere und beklagte: „Es ist schwer, ein Schüler zu sein.“
Rund dreieinhalb Stunden karnevalistische Unterhaltung vom Allerfeinsten hatte Programmchefin Isabell Hirschberg mit den aktiven Vereinsmitgliedern gezaubert.
Getreu dem Saisonmotto „Beim ICV geht’s wieder rund, wir Narren feiern kunterbunt“wurde alles geboten, was zu tollem Fasching gehört: Hochklassigen Mariechenund Gardetanz, originell choreographierte Showtänze, Ulk und Gesang.