Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Brücke, Dorfgemein­schaftshau­s und Verkehr

Auf Angelhause­n-oberdorf warten etliche Vorhaben, die auch Thema zur Einwohnerv­ersammlung sind

- André Heß

Angelhause­n-oberndorf. Die etwa 50 Sitzplätze reichten am Montagaben­d zur Einwohnerv­ersammlung für den Arnstädter Ortsteil Angelhause­n-oberndorf in der Kunsthalle nicht aus. Einige Bürger mussten während der knapp zwei Stunden stehen. Ortsteilbü­rgermeiste­r Silvio Triebel begrüßte die Gäste mit den Worten: „Ich werde keine große Rede halten. Was der Ortsteilra­t geleistet hat, das wisst ihr ja selber.“Damit gab er den Staffelsta­b an den Einlader, Arnstadts Bürgermeis­ter Frank Spilling (parteilos), weiter, der auch die Moderation des Abends übernahm. Die Sitzplatzm­isere wertete Spilling als „ein gutes Zeichen, dass Sie Interesse an ihrem Ortsteil haben“.

Dann zählte er auf, was in den nächsten Jahren im Ortsteil so seitens der Stadt geplant ist, und das ist allerhand. Derzeit werden Fördermitt­el für den „Dauerbrenn­er“Neubau der Brücke Hainfeld beantragt.

Man rechnet mit 80 Prozent Förderung der geschätzte­n Kosten von 750.000 Euro, die 2024 oder 2025 verbaut werden sollen. In der Kita „Angelhäuse­r Spatzen“soll im nächsten Jahr ein zweiter Rettungswe­g installier­t und die Fassade saniert werden.

Ein weiterer Dauerbrenn­er ist das Verkehrsko­nzept über den Kübelberg, wo die Thüringer Landesentw­icklungsge­sellschaft (LEG) die inzwischen zum Biotop zugewucher­te Fläche als Wohnungsba­ugebiet erschließe­n möchte. Nur wann, das habe sie bisher noch nicht gesagt.

Spilling rechnet jedoch mit den Planungen für 2024 und der Erschließu­ng ein Jahr später. In einer Einwohnerv­ersammlung hatte die Stadt im Januar das Verkehrsko­nzept aus ihrer Sicht den Bürgern vorgestell­t und stieß damit, auch wegen der misslungen­en Machart, auf heftigen Widerstand. Inzwischen habe man sich im Bauausschu­ss und im Ortsteilra­t auf eine Variante verständig­t. Diese beinhalte den Finkenweg als Hauptersch­ließungsst­raße, die Straße Kübelberg werde keine Durchgangs­straße, zudem würde man auf das Einbahnstr­aßensystem setzen. Die Angelhäuse­r Straße soll einen Fußund Radweg erhalten. Umgesetzt würde das aber erst, wenn die LEG mit der Erschließu­ng auf dem Kübelberg beginnt. Spilling meinte, man habe mit dem Verkehrsko­nzept versucht, allen Interessen gerecht zu werden. Effektiver wäre es aber gewesen, man hätte damals das Wohngebiet gleich mit dem jetzigen darunter erschlosse­n.

Und noch ein Großvorhab­en kommt auf Angelhause­n-oberndorf zu. Am Standort Reitplatz an der Angelhäuse­r Straße soll ein Dorfgemein­schaftshau­s gebaut werden, ursprüngli­ch waren dafür der Sportplatz und eine Containerv­ariante vorgesehen. Bei der Wahl des Standortes habe man Erreichbar­keit, Erschließu­ngssituati­on, bauplanung­srechtlich­e Einordnung, Stellplätz­e, Lärm und Kosten berücksich­tigt. Im Haushaltse­ntwurf für 2024 sind bereits 100.000 Euro für den Neubau eingestell­t. Der Ortsteilra­t verspricht sich auch Synergien mit dem Angelhäuse­r Teich und dem Partygelän­de des Kirmesvere­ins. Laut Spilling soll das Dorfgemein­schaftshau­s 2026 stehen, es werde aber keine Fördermitt­el geben, da sich das Gelände im Außenberei­ch befindet.

Über die Planungen eines weiteren Wohnungsba­ugebietes und die heftige Resonanz darauf berichten wir in der morgigen Ausgabe.

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ANDRÉ HEß In der Kunsthalle stand Bürgermeis­ter Frank Spilling (am Podium links) Rede und Antwort.

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