Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Brücke, Dorfgemeinschaftshaus und Verkehr
Auf Angelhausen-oberdorf warten etliche Vorhaben, die auch Thema zur Einwohnerversammlung sind
Angelhausen-oberndorf. Die etwa 50 Sitzplätze reichten am Montagabend zur Einwohnerversammlung für den Arnstädter Ortsteil Angelhausen-oberndorf in der Kunsthalle nicht aus. Einige Bürger mussten während der knapp zwei Stunden stehen. Ortsteilbürgermeister Silvio Triebel begrüßte die Gäste mit den Worten: „Ich werde keine große Rede halten. Was der Ortsteilrat geleistet hat, das wisst ihr ja selber.“Damit gab er den Staffelstab an den Einlader, Arnstadts Bürgermeister Frank Spilling (parteilos), weiter, der auch die Moderation des Abends übernahm. Die Sitzplatzmisere wertete Spilling als „ein gutes Zeichen, dass Sie Interesse an ihrem Ortsteil haben“.
Dann zählte er auf, was in den nächsten Jahren im Ortsteil so seitens der Stadt geplant ist, und das ist allerhand. Derzeit werden Fördermittel für den „Dauerbrenner“Neubau der Brücke Hainfeld beantragt.
Man rechnet mit 80 Prozent Förderung der geschätzten Kosten von 750.000 Euro, die 2024 oder 2025 verbaut werden sollen. In der Kita „Angelhäuser Spatzen“soll im nächsten Jahr ein zweiter Rettungsweg installiert und die Fassade saniert werden.
Ein weiterer Dauerbrenner ist das Verkehrskonzept über den Kübelberg, wo die Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) die inzwischen zum Biotop zugewucherte Fläche als Wohnungsbaugebiet erschließen möchte. Nur wann, das habe sie bisher noch nicht gesagt.
Spilling rechnet jedoch mit den Planungen für 2024 und der Erschließung ein Jahr später. In einer Einwohnerversammlung hatte die Stadt im Januar das Verkehrskonzept aus ihrer Sicht den Bürgern vorgestellt und stieß damit, auch wegen der misslungenen Machart, auf heftigen Widerstand. Inzwischen habe man sich im Bauausschuss und im Ortsteilrat auf eine Variante verständigt. Diese beinhalte den Finkenweg als Haupterschließungsstraße, die Straße Kübelberg werde keine Durchgangsstraße, zudem würde man auf das Einbahnstraßensystem setzen. Die Angelhäuser Straße soll einen Fußund Radweg erhalten. Umgesetzt würde das aber erst, wenn die LEG mit der Erschließung auf dem Kübelberg beginnt. Spilling meinte, man habe mit dem Verkehrskonzept versucht, allen Interessen gerecht zu werden. Effektiver wäre es aber gewesen, man hätte damals das Wohngebiet gleich mit dem jetzigen darunter erschlossen.
Und noch ein Großvorhaben kommt auf Angelhausen-oberndorf zu. Am Standort Reitplatz an der Angelhäuser Straße soll ein Dorfgemeinschaftshaus gebaut werden, ursprünglich waren dafür der Sportplatz und eine Containervariante vorgesehen. Bei der Wahl des Standortes habe man Erreichbarkeit, Erschließungssituation, bauplanungsrechtliche Einordnung, Stellplätze, Lärm und Kosten berücksichtigt. Im Haushaltsentwurf für 2024 sind bereits 100.000 Euro für den Neubau eingestellt. Der Ortsteilrat verspricht sich auch Synergien mit dem Angelhäuser Teich und dem Partygelände des Kirmesvereins. Laut Spilling soll das Dorfgemeinschaftshaus 2026 stehen, es werde aber keine Fördermittel geben, da sich das Gelände im Außenbereich befindet.
Über die Planungen eines weiteren Wohnungsbaugebietes und die heftige Resonanz darauf berichten wir in der morgigen Ausgabe.