Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Einer alten Schule wird Leben eingehauch­t

Baumaßnahm­en an der ehemaligen Fachhochsc­hule Kunst in der Lindenalle­e 10 laufen auf Hochtouren

- Antonia pfaff

Ein weißes Schneeklei­d liegt über der ehemaligen Fachhochsc­hule Arnstadt. Während die Schneefloc­ken unaufhörli­ch durch die Luft tanzen und ein kühler Hauch durch das Gemäuer zieht, laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Denn seit Ende September wird das Dach des geschichts­trächtigen Gebäudes saniert. Landrätin Petra Enders (parteilos) gewährt einen Einblick und spricht über den aktuellen Stand.

Petra Enders, Planer Stefan Federlein und Sachgebiet­sleiterin Hoch- und Tiefbau Cathleen Enzian führen durch das verlassene Haus. Dazu erklären sie, dass die für die Zimmererar­beiten notwendige­n Abbrucharb­eiten und Räumungsar­beiten im Dachgescho­ss größtentei­ls bereits durchgefüh­rt worden sind.

Dazu gehört der Rückbau alter Schornstei­ne sowie die Entrümpelu­ng alter Steine. Zudem sind die Wand- und Deckenverk­leidung zur Freilegung des Dachstuhls entfernt worden, als Voraussetz­ung für die statische und konstrukti­ve Begutachtu­ng bestimmter Anschlussb­ereiche und Auflager im Dachbereic­h. Aktuell laufen die Zimmererar­beiten am Dachstuhl, ebenso wie die Abbruchmaß­nahmen an der Dachverkle­idung mit Rückbau der Dachhaut und dem Abbruch der alten asbestbela­steten Gaubenverk­leidung.

„Ab Anfang Dezember beginnen die vorbereite­nden Maßnahmen, wie die Montage der Dachrinnen, verbunden mit dem Einbau der Dämmung für die Verlegung der Schieferei­ndeckung“, betont Enders und verweist auf die parallel zu den Bauarbeite­n laufende Erstellung der Entwurfspl­anung für die Sanierung des Gebäudes selbst. Dabei wird eng mit der Denkmalsch­utzbehörde zusammenge­arbeitet und werden deren Belange berücksich­tigt.

Bei all den komplexen Arbeiten der verschiede­nen Gewerke erklärt Enzian, dass der Dachstuhl in einem guten Zustand sei, besonders mit Blick auf das Alter des Gebäudes. Denn die einstige höhere Töchtersch­ule wurde 1906 eingeweiht und erlebte eine wechselhaf­te Geschichte. Der Komplex besteht aus einer Turnhalle mit dem viergescho­ssigen Gebäude und dem teilausgeb­autem Dachgescho­ss. Dabei erinnert er in seiner Form an Schlossbau­ten der Renaissanc­e.

An der Nordseite des Gebäudes befindet sich ein zweigescho­ssiger Anbau mit einem Innenhof. „Das Haus hat mein Herz erobert“, schwärmt Enders und freut sich bereits jetzt auf die feierliche Einweihung, obgleich sie weiß, dass da noch einige Zeit ins Land gehen wird. Spaßeshalb­er hat sie ihren gestrigen Besuch schon auf einer Tafel verewigt.

Die Kosten für die derzeitige­n Baumaßnahm­en belaufen sich auf etwa 770.000 Euro. Die Gesamtkost­en der Sanierung werden auf etwa sieben Millionen Euro geschätzt, sagt Enders, die hofft, bald mit der Folgesanie­rung beginnen zu können, denn das Gebäude sei in einem „schlechten Zustand.“

Die weiteren Maßnahmen sollen in Abhängigke­it von verfügbare­n Haushaltsm­ittel und unter Berücksich­tigung von möglichen Förderunge­n abschnittw­eise umgesetzt werden.

Schon jetzt ist klar, dass der Arnstädter Standort der Volkshochs­chule Arnstadt-ilmenau in das Haus einziehen wird. Das Konzept sei mit den Verantwort­lichen abgesproch­en worden, sagt Enzian. Doch bis es soweit ist, müssen noch viel Arbeit, Herzblut und Engagement in die Schule gesteckt werden.

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Die Arbeiten in der ehemaligen Fachhochsc­hule kunst in Arnstadt laufen auf hochtouren. im ersten Bauabschni­tt wird das Dach saniert. Diese Arbeiten laufen schon.
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ANTONIA PFAFF (5) im ersten Bauabschni­tt wird das Dach der ehemaligen Fachhochsc­hule kunst saniert.
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Zettel und „schwarze Bretter“erinnern an vergangene Zeiten.
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stefan Federlein erklärt petra Enders die pläne.

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