Neue Suche: Keine Spur vom Kind
Polizeitaucher waren erneut in der Werra, um nach dem einjährigen Jungen zu suchen
Bad Salzungen. Der kleine Junge aus Bad Salzungen, der vor dreieinhalb Wochen in der Werra verschwand, bleibt spurlos verschwunden. Am Dienstag haben Polizeitaucher erneut nach dem Kind gesucht, „aber ohne Erfolg“, wie Julia Kohl, stellvertretende Sprecherin der Landespolizeiinspektion Suhl, gestern auf Anfrage mitteilte.
Je kälter das Flusswasser ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass der Körper des Jungen an die Wasseroberfläche aufsteigt. Ein erneuter Tauchgang der Spezialisten der Thüringer Bereitschaftspolizei wird deshalb voraussichtlich erst bei höheren Temperaturen im nächsten Jahr stattfinden. Das Werra-Wehr bei Tiefenort – etwa fünf Kilometer flussabwärts der Stelle, wo vermutlich die 35-jährige Mutter mit ihrem Sohn ins Wasser ging – wird weiterhin von der Feuerwehr kontrolliert. Das Eisengitter dort ist ausreichend engma- schig, allerdings ist es in der Vergangenheit schon häufiger vorgekommen, dass bei hohem Regelstand der Werra Wasserleichen über das Wehr hinweggespült wurden.
Die Mutter, die von den Er- mittlungsbehörden nach wie vor einer Straftat verdächtigt wird, befindet sich weiterhin in einer psychiatrischen Klinik. Einen Haftbefehl hat die Staatsanwaltschaft Meiningen deshalb bisher nicht beantragt.
Woher das Blut an ihren Händen stammte, wollen die Ermittler nicht preisgeben. Aber Zeugen wissen, dass die Frau am Nachmittag des 7. November plötzlich auf dem Hof eines Autohauses stand.
Sie habe erzählt, was geschehen war. Aber es könnten auch wirre Worte einer psychisch kranken Frau gewesen sein, die sich selbst belastete.
Um ihre Aussage zu überprüfen zu können, müssen die Ermittler warten, bis die Werra den Körper freigibt.