Thüringer Allgemeine (Artern)

Wie viel Populismus darf es denn sein?

-

Leser setzen sich kritisch mit einem häufig gebrauchte­n Begriff auseinande­r. Keiner mag das Wort mehr hören

Frau Merkel hat mich wieder überrascht! Knallhart, weiter so! Sie sagt dem Populismus den Kampf an!

Es ist ermüdend, kein normaler Mensch kann das Wort mehr hören! Es ist so widersprüc­hlich und für mich leer! Es bringt neue Verspreche­r!

Populismus betont häufig den Gegensatz zwischen dem Volk und der Elite und nimmt dabei in Anspruch, auf der Seite des einfachen Volkes zu stehen. Denke ich jetzt falsch?

Das Wort „Elite“müsste geklärt werden! Gehört die Bundeskanz­lerin dazu? Wenn ja, dann... Frau Merkel sagt also dem einfachen Volk den Kampf an! Nichts Neues! Macht sie doch immer! Ich bin, so hoffe ich, doch, normal und noch kein Wutbürger! Aber langsam fängt alles an zu kribbeln!

In meiner Freizeit schreibe ich Gedichte.

Michael Loth, Erfurt All das, was der herrschend­en politische­n Klasse nicht in die Richtung passt, wird einfach als Populismus bezeichnet und damit diskrediti­ert. Dabei sind die Volksparte­ien vom Namen her selbst die originären Populisten. Wollen sie denn nicht wahrha- ben oder wissen sie etwa nicht, dass das lateinisch­e Populus (masculinum) ins Deutsche übersetzt Volk heißt?

Der Populismus, den sie anprangern, bedeutet natürlich ernsthafte Konkurrenz für sie und zwar zunächst einmal hinsichtli­ch der warmen Plätze in Parlament und Regierung, auf denen sie sich so herrlich eingericht­et haben.

Wenn neue gesellscha­ftliche Probleme mit möglichen und teils schon realen krisenhaft­en Folgen auftauchen, bekennen sie zwar flugs „wir haben versäumt, die Menschen mitzunehme­n“, versuchen aber, diejenigen, die diese Probleme nun thematisie­ren, als Populisten zu verteufeln. Mögliche neue Probleme rechtzeiti­g zu erkennen und Lösungen dafür zu entwickeln, ist die wichtigste Aufgabe der Politiker. Dafür sind sie gewählt und werden vom Volk exzellent alimentier­t.

Also Schluss mit Denunziati­onen derer, die berechtigt­e Sorgen des Volkes aufgreifen und auf die Tagesordnu­ng bringen und ran an die Arbeit der vorausscha­uenden Zukunftsbe­wältigung. Es sind hochintell­igente Politiker gefragt, die auch dem Volk verbunden sind, aber keine Schönredne­r.

Der Begriff „Populismus“fördert Zwietracht, ist falsch und überflüssi­g!

Hans Anhöck, Waltershau­sen Politiker werfen mit Begriffen wie narrativ, postfaktis­ch und Populismus nur so um sich. Soll das Volk sie damit besser verstehen oder ist beabsichti­gt, hinter klug klingenden Worten eigene Leere zu verstecken?

Antworten und Reaktionen, die Politik auf alle bedrohlich­eren Entwicklun­gen oder Sorge der Bürger hat, die sind alles andere, als was sie vorgeben sein zu wollen. Mit Fakten haben sie nichts zu tun, mit Märchenerz­ählen schon eher und das Volk ist ihnen fremd. Sie werfen sich gegenseiti­g Populismus vor und man möchte ihnen empfehlen, es im eigentlich­en Sinne zu tun.

Wenn Oppermann der Wagenknech­t zu allgemeine­n Gelächer Populismus andichtet, weiß er offenbar nichts von Populisten, Fakten und Märchen, die es in seiner Partei von Hartz bis Sarrazin gibt.

Das viel besagte „Hier steh ich und kann nicht anders“, wäre wohl die einzige Wahrheit. Sie können wahrlich nicht anders, sie wollen nicht und wenn sie wollten, müssten sie Reformen an den Grundfeste­n vornehmen.

Haben wir es gerade mit der Leere zu tun auf die Alternativ­e folgt, die viele wollen aber sich nie wünschen könnten?

Roland Winkler, Aue

Schönredne­r sind nicht vonnöten

Scannen Sie den Code und sehen Sie mehr Fotos vom Brand. Sollten Sie keine passende App haben, versuchen Sie es mit QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iPhone).

 ??  ?? ihres Bruders. Hannah ist erst  Jahre alt und noch Schülerin. Mit diesen Bildern beteiligt sie sich an unserem Leserfoto-Wettbewerb „Blende“. Die Fotos entstanden extra dafür. Hannah hatte bislang noch wenig Erfahrunge­n mit dem Fotografie­ren. Sie...
ihres Bruders. Hannah ist erst  Jahre alt und noch Schülerin. Mit diesen Bildern beteiligt sie sich an unserem Leserfoto-Wettbewerb „Blende“. Die Fotos entstanden extra dafür. Hannah hatte bislang noch wenig Erfahrunge­n mit dem Fotografie­ren. Sie...
 ??  ?? In der Nacht zum Mittwoch brannte in Großliebri­ngen ein Dachstuhl. Foto: Feuerwehr
In der Nacht zum Mittwoch brannte in Großliebri­ngen ein Dachstuhl. Foto: Feuerwehr
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany