Gestörte Kommunikation
über die geplante Reform des Spitzensports
Gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht. Schon gar nicht, wenn die Beteiligten nicht miteinander reden. Bereits am Sonnabend soll in Magdeburg die Spitzensportreform des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) auf den Weg gebracht werden. Aber die Kritik an dem Papier wird immer lauter. Bei all den Zwischentönen drängt ein Punkt immer wieder in den Vordergrund. Die Verbände fühlen sich nicht mitgenommen, die Kommunikation – so es denn eine gegeben haben sollte – ist offensichtlich gestört.
DOSB-Chef Alfons Hörmann hat dann auch noch die Athleten gegen sich aufgebracht, als er jüngst vor dem Sportausschuss des Bundestages eine breite Zustimmung von 95 Prozent zur Reform suggerierte. Weit gefehlt! Eine Befragung der Sportlerinnen und Sportler hat es nie gegeben. Ein Präsident, der es mit Ehrlichkeit offenbar nicht ganz so genau nimmt, hat in solch einem Amt nichts zu suchen.
So jedenfalls wird der Spitzensport in Deutschland nicht auf Kurs gebracht. Zumal offenbar nach wie vor unklar ist, ob in Magdeburg über die Struktur generell oder auch einzelne Details abgestimmt wird. Das alles klingt so, als ob über die Köpfe des Sports hinweg in Hinterzimmern der Funktionäre und Politiker der Weg in die Zukunft bereitet wurde.
Ob das aber dem Sport in Deutschland helfen wird?