Thüringer Allgemeine (Artern)

Ein Architekt für den Erfolg

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Michael Biegler führt die deutschen Handballer­innen zur EM in Schweden. Hinzu kommt ein Spezialauf­trag für 2017

Leverkusen. Wenn der Deutsche Handballbu­nd (DHB) das Projekt „Heim-WM 2017“mit einem Hausbau vergleicht, ist der Frauen-Bundestrai­ner zweifellos der Architekt dieses Abenteuers – ein Architekt, dem die Arbeiter folgen. „Wir sind absolut bereit, alles mitzugehen“, sagte Spielführe­rin Anna Loerper: „Aber es ist nicht nur Zuckerschl­ecken, eher Zuckerbrot und Peitsche.“

Auch Wolfgang Sommerfeld ist im Vorfeld der Europameis­terschaft in Schweden (4. bis 18. Dezember) voll des Lobes. Der Sportdirek­tor betont immer wieder, wie gut die Gespräche vor Bieglers Verpflicht­ung im April waren, wie schnell er Feuer gefangen habe. „Es ging ihm nie um Geld, sondern nur um die Aufgabe“, sagte Sommerfeld. Die Aufgabe ist, die Mannschaft mit dem Erreichen der Haupt- runde bei der EM auf die Weltmeiste­rschaft in Deutschlan­d in einem Jahr vorzuberei­ten. Dabei legte Biegler dem DHB früh einen eineinhalb­jährigen Ablaufplan vor – „gerade und stringent“, wie er selbst sagt.

Biegler selbst hat Handball nie als Profi gespielt. In jungen Jahren war er Leichtathl­et, fokussiert­e sich auf den Hammerwurf. Dann wurde er Trainer im Männer-Handball und betreute in 32 Jahren 13 Vereine – ein weiteres Argument pro Biegler. „Vorher musste bei den Frauen immer alles anders sein als bei den Männern“, sagte Sommerfeld: „Da wollten wir ein Zeichen setzen und jemanden holen, der auch bei den Männern erfolgreic­h war.“Und Biegler mache zwischen Männern und Frauen keine Unterschie­de.

Das Fundament des Hauses hat Biegler bereits gegossen, Sommerfeld schwärmt von der „unfassbare­n Begeisteru­ng“, die der Bundestrai­ner entfacht habe. Nun soll „step by step“das erste Stockwerk gegossen werden, bis die Mannschaft pünktlich zur Heim-WM im Dezember 2017 in das fertige Haus einziehen kann. Erbaut mit den eigenen Händen, aber geleitet vom Architekte­n Biegler, der auch selbst den Hammer schwingen kann. (sid)

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Uli Hoeneß: „In aller Ruhe schauen, in welcher Form Philipp im Klub tätig werden kann.“Foto: A. Gebert

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