Weimarer Rekorde
Die Kulturstadt hat so viele Sehenswürdigkeiten wie sonst nur große Metropolen. Goethe und Bauhaus locken Besucher an. Ein etwas anderes Porträt.
Johann Wolfgang von Goethe, der bedeutendste deutsche Dichter überhaupt, lebte über 50 Jahre in Weimar. Geboren 1749, wurde er mit nur 26 Jahren vom Weimarer Herzog Carl August zum Minister ernannt.
Damals hatte Goethe bereits mit seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“einen Bestseller gelandet. Angeblich sollen sich sogar wegen dieser traurigen Liebesgeschichte einige unglücklich verliebte Männer das Leben genommen haben. Zu Goethes bekanntesten Werken gehören Gedichte wie die Balladen vom unfolgsamen „Zauberlehrling“oder vom gruseligen „Erlkönig“. Sein wichtigstes Werk ist das zweiteilige Theaterstück „Faust“, das er erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1832 fertig stellte. In Weimar erinnern viele Orte an Goethe, aber auch an seinen Dichterfreund Friedrich Schiller, der hier ebenfalls einige Jahre lebte. Kleiner Tipp: Ihr solltet niemals einen Einwohner Weimars Weimaraner nennen. Ihr würdet ihn als Hund bezeichnen. Denn eine der schönsten Jagdhund-Rassen heißt so. Den Bürger Weimars nennt man dagegen Weimarer. Schon zu Goethes Zeiten lebten Tiere der Rasse am hiesigen Hof. Ihr Fell ist silbergrau. Sie sind ziemlich temperamentvoll, athletisch und haben eine sehr gute Nase.
Einkaufstempel, Bürobauten, Stühle, Lampen und Geschirr – vieles in unserer Umgebung ist vom Bauhaus-Stil beeinflusst. Die besonderen Kennzeichen sind das Schlichte, Klare und Funktionale.
Begründet wurde diese revolutionäre Architektur- und Designströmung vor rund 100 Jahren in Weimar. Damals übernahm Walter Gropius die Leitung der örtlichen Kunstgewerbeschule, benannte sie in Staatliches Bauhaus um und legte so den Grundstein für die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich Architektur, Kunst und Design des 20. Jahrhunderts.
Schon sieben Jahre später musste das Bauhaus allerdings Weimar verlassen. Stilrichtung und Akteure waren einfach zu provokant für die Stadt.