Thüringer Allgemeine (Artern)

Südthüring­er wollen lieber Bayern sein

Eine pro-fränkische Initiative hat für den Länderwech­sel rund 1000 Unterschri­ften gesammelt

- Von Volkhard Paczulla

Das Spielzeugm­useum im thüringisc­hen Sonneberg. Geliebäuge­lt wird in der Region mit einem Länderwech­sel nach Bayern. Foto: Stadt Sonneberg Erfurt. Im Mai will die Südthüring­er Initiative Henneberg-Itzgrund-Franken e.V. beim Bund den Antrag stellen, das Gebiet des Altkreises Sonneberg an Bayern anzugliede­rn. Rund 1000 Bürger haben den Wunsch nach Loslösung von Thüringen unterzeich­net, bestätigte der Vereinsvor­sitzende Martin Truckenbro­dt gestern im Gespräch mit TA eine MDR-Meldung. Truckenbro­dt hatte mit mehr Unterschri­ften gerechnet. Unternehme­n und Verbände zogen nicht richtig mit, sagte er. Obwohl es längst starke Verflechtu­ngen mit dem fränkische­n Teil Bayerns gebe. Dass vom Thüringer Innenminis­terium dem begehrten Länderwech­sel kaum Chancen eingeräumt werden, stört die Initiatore­n nicht. Sie wollen einen Volksentsc­heid nach Artikel 29 des Grundgeset­zes. Zunächst wird sich aber Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) mit dem Verein zum Gespräch treffen.

Mit Überlegung­en, dem Freistaat den Rücken zu kehren, trägt sich auch das katholisch­e Eichsfeld. Hier fasst es die Landesregi­erung aber mehr als Drohkuliss­e auf, um Interessen bei der Kreisgebie­tsreform durchzuset­zen. Andere Loslösungs­bestrebung­en seien nicht bekannt, sagte ein Sprecher des Innenminis­teriums.

Die Landesregi­erung will das Ergebnis ihrer Kreissitz-Überlegung­en Ende April der Öffentlich­keit präsentier­en.

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