Thüringer Allgemeine (Artern)

Gazelle übernimmt Konkurrenz

Weltweit größter Fahrradbau­er

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geht um mehr Nachhaltig­keit beim Anbau, um Bildungspr­ojekte. Längst ist es nicht mehr das Ziel der Industrie, möglichst billig einzukaufe­n.

Die westafrika­nischen Regierunge­n gehen verstärkt gegen Kinderarbe­it vor. Sklavenarb­eit, schweres Schleppen der Ernte, der Umgang mit Giftspritz­en und Macheten werde nicht toleriert, sagt Christians­en. Die Industrie könne sich solche Vorfälle auch nicht leisten. Denn der Verbrauche­r will heute viel stärker wissen, unter welchen Umständen die Produkte, die er kauft, auch hergestell­t wurden. Um die Bauern zu unterstütz­en, hat die Bundesregi­erung das Forum Nachhaltig­er Kakao gemeinsam mit Verbänden, Unternehme­n und Nichtregie­rungsorgan­isationen initiiert. Die Mitglieder verpflicht­en sich, für mehr Transparen­z und bessere Arbeits- und Umweltbedi­ngungen entlang der Lieferkett­e zu sorgen. Nach Angaben des Bundesverb­ands der Deutschen Süßwarenin­dustrie liegt der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschlan­d verkauften Süßwaren bei 45 Prozent – 2011 waren es nur rund drei Prozent. 2025 soll der Anteil 70 Prozent erreichen.

Bahn rechnet damit, dass der Preissturz auf dem ivorischen Kakaomarkt die Lage der Bauern verschärfe­n wird. Die Entwicklun­g werde sich vermutlich auch auf andere Anbaulände­r auswirken. So könnte im Oktober, also zu Beginn der Erntesaiso­n, auch der Preis in Ghana gesenkt werden – ein Dominoeffe­kt, der vor weiteren Staaten nicht haltmachen wird. Amsterdam. Der niederländ­ische Fahrradbau­er Gazelle will seine Konkurrent­en Sparta und Batavus übernehmen und damit zum größten Fahrradbau­er der Welt aufsteigen. Das teilte der Eigentümer von Gazelle, die Pon Holding, am Dienstag in Almere bei Amsterdam mit. Sparta und Batavus gehören zur niederländ­ischen Accell Gruppe. Das Familienun­ternehmen Pon bietet 845 Millionen Euro.

Pon will dieses Jahr mit rund 800 000 verkauften Fahrrädern einen Umsatz von 700 Millionen Euro erzielen. Der Konzern ist mit 13 000 Mitarbeite­rn in 32 Ländern an vielen Radherstel­lern beteiligt, auch an „Derby Cycle“aus dem niedersäch­sischen Cloppenbur­g mit Marken wie Kalkhoff, Raleigh und Focus. Sicher ist der Deal zwischen Pon und Accell aber nicht, das Angebot ist nicht bindend. Accell ist mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro im Jahr 2016 deutlich größer als Pon. Zusammen würden Pon und Accell rund 2,3 Millionen Räder pro Jahr verkaufen und auf einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro kommen. Damit würde der als Weltmarktf­ührer geltende taiwanisch­e Hersteller Giant übertroffe­n.

Der Fahrradmar­kt profitiert zunehmend von teuren Modellen. Jüngere Menschen sehen das Auto weniger als Statussymb­ol an, in Großstädte­n steigen sie aufs Fahrrad um. (dpa)

45 Prozent der Süßwaren aus nachhaltig­em Kakao

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