Ein bedrückendes Gerichtsdrama
Vor Jahren begann ein Prozess, der Geschichte schrieb: David Irving hatte die renommierte US-Historikerin Professor Deborah E. Lipstadt wegen Verleumdung verklagt. In ihrem Buch „Betrifft: Das Leugnen des Holocaust“hatte sie den britischen Geschichtsautor als Rassisten, Antisemiten und Holocaust-Leugner bezeichnet. David Irving war durchaus ein Mann von wissenschaftlicher Reputation, bis er sich zum glühenden Hitler-Verehrer wandelte und zu einem der prominentesten Vertreter der internationalen rechten Szene aufstieg. Ein durch und durch unsympathischer Mann, der sich seine Welt nach seinen ganz eigenen Vorstellungen zurechtgelegt hat. Und dabei ist nicht nur die Wahrheit auf der Strecke geblieben.
In seinem stellenweise dokumentarisch anmutenden PolitDrama hat Regisseur Mick Jackson ganz zurückhaltend diesen Prozess mit einer hochkarätigen Besetzung
„Verleugnung“
verfilmt, in dem Moral, Geschichte und Justiz aufeinanderprallen – was nicht selten ungläubiges Staunen, Schrecken und Entsetzen hervorruft: Lipstadt muss beweisen, dass ihre Behauptungen wahr sind – kein leichtes Unterfangen. „Verleugnung“ist ein starkes, ein wichtiges, ein aufwühlendes und dabei auch noch überaus spannend inszeniertes Gerichtsdrama, das in postfaktischen Zeiten und durch den globalen Anstieg der Rechtspopulisten aktueller nicht sein könnte.