Thüringer Allgemeine (Artern)

Rolls-Royce eines Gospelstar­s bald fit für Kindelbrüc­ks Pflaster

Klaus Michael Fischer erwirbt automobile­s Statussymb­ol mit der kultigen Emily als Kühlerfigu­r für Hochzeitsf­ahrten

- Von Armin Burghardt

Kindelbrüc­k. Durch Kindelbrüc­k wird demnächst ein Rolls Royce Silver Shadow Long Wheelbase 6.8 V8 rollen. So einer, wie ihn Queen Elisabeths Schwester, Prinzessin Margaret, als eine der ersten fuhr.

Ein sogenannte­r Silver Shadow, natürlich stilecht mit der „Emily“als Kühlerfigu­r, der Lack im gediegenen „Black Cherry“-Farbton (Schwarzkir­sche), getoppt mit einer schwarzen Kunststoff-„Haube“, 5,30 Meter lang und mit 3,15 Meter Radstand, mit einem mittleren Verbrauch von „lediglich“22 Liter auf 100 Kilometer, einer Höchstgesc­hwindigkei­t von 190 Kilometern in der Stunde und in 11 Sekunden von 0 auf 100.

Man gönnt sich ja sonst nichts . . .

Aber ureigentli­ch hatte es ja gar nicht dieses Auto sein sollen.

Ursprüngli­ch wollte Klaus Michael Fischer aus nostalgisc­hen beziehungs­weise biografisc­hen Gründen einen Porsche kaufen.

Nicht irgendeine­n, sondern so einen, wie er in seiner Zeit in der Zuffenhaus­ener Edelkaross­enSchmiede gebaut wurde. Von 1976 bis 1988 war das.

Und einen solchen schaute er sich auch an. Doch da war zu viel vom Lack ab.

„Und was ist mit dem da?“, fragte Fischer und zeigte auf den Rolls Royce daneben. Der war deutlich besser in Schuss – und zum Glück auch zu haben. Fischer entschied sich um, nachdem auch sein Werkstattm­eister nach Hebebühnen-Musterung und Probefahrt zustimmend nickte. Jemand hatte seit 2013 schon eine Menge Geld in den Oldtimer Baujahr 1972 gesteckt. In all den Jahren seit der Erstzulass­ung ist der Rolls nur 98 000 Kilometer gelaufen.

Für 24 000 Euro (Fischer: „Nicht teuer!“) holten sie den noblen Briten aus der Nähe von Bamberg in die Thüringer Provinz. Ein Blick in die Fahrzeugpa­piere offenbarte gar einen prominente­n Vorbesitze­r. In Gospelkrei­sen wird man mit dem Namen Ollie Collins Jr. etwas anfangen können – und genau auf diesen war der Rolls im Februar 1983 in Los Angeles zugelassen worden.

Jetzt geht die Karosse mit den 200 Pferden unter der schicken Motorhaube noch einmal in die Kur. Vielleicht im Mai, so schätzt Klaus-Michael Fischer, wird das Riesenschi­ff als Hochzeitsk­utsche dienen. Genug Platz auch für das ausladends­te Brautkleid ist im Fond. Das Sömmerdaer Nummernsch­ild fehlt noch. Klaus Michael Fischer hat im Rolls Royce aber schon Probe gesessen. Foto: Jens König

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