Thüringer Allgemeine (Artern)

Beratung und Hilfe schweißen zusammen

Konfirmati­on, Jugendweih­e oder Lebenswend­e – welche Feier ist die richtige?

- Von Arndt D. Schumann

Viele Senioren haben Enkel, einige keine „eigenen“, gemeint sind leibliche Abkommen. Und dann gibt es noch einige Senioren mit „eigenen“Enkeln, die dennoch keine haben, weil es ein Elternteil so festgelegt hat.

Glaubt man der Statistik, so sind im Frühjahr 2017 rund 17 600 Mädchen und Jungen in Thüringen in der 8. Klasse, was auch bedeutet, dass diese den Schritt vom Kind zum Jugendlich­en mit einer öffentlich­en und gleichzeit­ig familiären Feier begehen. Das ist ein wichtiges Ereignis, hin zum erwachsene­n Menschen, wie jeder Senior aus seinem Leben bestens weiß.

Die heutigen Rentner, die im Osten Deutschlan­ds ihr Leben verbracht haben, wurden bereits von der atheistisc­hen und antichrist­lichen Gesellscha­ftspolitik der DDR geprägt. Damit waren schon vor zwei Generation­en Die Jugendweih­e gilt als weltliche Feier zum Eintritt in das Erwachsene­nleben. Foto: Jens Büttner

die kulturelle­n Wurzeln und Traditione­n der jüdischen und christlich­en Entwicklun­g im Bewusstsei­n der Menschen stark eingeschrä­nkt. Aber auch im

Westen Deutschlan­ds gab es eine Säkularisi­erung, eine Verweltlic­hung des Lebens, wenn auch nicht staatlich verordnet. Und so sind die heutigen Eltern meist ohne Kirchengem­einde groß geworden. Das hat seine Auswirkung­en auf die Kinder und deren Wissen um diese Traditione­n, von der allgemeine­n Geschichte über die Architektu­r bis zu den Lebensgewo­hnheiten. Mitunter schließt das die Umgangsfor­men in der eigenen Wohnumwelt ein, egal, ob man in Erfurt oder in Udestedt seine Kindheit verbringt. Und nun kommt das wichtige 14. Lebensjahr: Alle Mitschüler planen mit ihren Familien eine Feier. Welchen Charakter soll diese haben? Wie sollte man sich darauf vorbereite­n? Welche „Angebote“gibt es da überhaupt? Die Feier soll die jungen Leute ansprechen, sie, wie man oft formuliert „mitnehmen“ oder einfach „cool“sein. Bemüht man wieder die Statistik, dann ist die „coolste“Feier die Jugendweih­e. Dieser folgen mit großem Abstand die evangelisc­he Konfirmati­on, die katholisch­e Firmung und seit etwa zehn Jahren die Lebenswend­e-Feiern.

Letztere bringen keine Verpflicht­ung zur Mitgliedsc­haft in der Kirchengem­einde mit sich, welche dieses „Event“organisier­t. Für die Eltern und Großeltern ist die nächste Frage: Sollte man diese Entscheidu­ng allein den Jugendlich­en überlassen? Aus meiner Sicht sage ich dazu: Eindeutig nein! Die jungen Leute brauchen auch in dieser Sache die Beratung und Hilfe der Älteren. Das schweißt die Familienge­meinschaft zusammen, gleich, ob eine kirchliche oder weltliche Feier gewählt wird. Und zehn Jahre später werden die Mittzwanzi­ger dazu ohnehin ihren eigenen Standpunkt gefunden haben. Der Erfurter SCC begrüßte beim Nachwuchss­chwimmfest fast  Sportler aus  Vereinen.

Foto: Sascha Fromm

Die Feier soll die jungen Leute ansprechen

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