Die Lehren der Geschichte
Die Äußerungen des Thüringer AfD-Chefs Höcke zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus bewegen weiterhin die Leser Jungen Menschen fehlt oft das Wissen
Ein von der AfD-Bundeschefin Frauke Petry unterzeichneter Ausschluss-Antrag wirft dem Thüringer Vorsitzenden Björn Höcke Nähe zum Nationalsozialismus vor. Auch unsere Leser diskutieren seit Wochen über Höckes Äußerungen: Ich unterstütze all die vielen Leser, die sich mit der unerträglichen Demagogie des Björn Höcke kritisch auseinandersetzen. Sein Schönreden (Grautöne statt schwarz-weiß) macht sogar vor den größten Verbrecher Adolf Hitler nicht halt und die fremdenfeindlichen und rassistischen Hetztiraden von Höcke & Co. sind beileibe keine Meinungsfreiheit. Sie sind eine üble Rechtfertigung von Verbrechen und Verbrechern. Sie sind ein Appell an das Niedere im Menschen, dem humanistisch und demokratisch gesinnte Bürger niemals folgen sollten.
Nein, den Nachfahren der Verderber unseres Volkes wie Hitler, Goebbels und Himmler die sich durch Selbstmord ihrer gerechten Bestrafung entzogen, oder Leuten wie Göring, Keitel, Kaltenbrunner, Frick und Sauckel, die 1946 in Nürnberg für ihre Verbrechen am Galgen endeten, dürfen wir nicht wieder hinterherlaufen. Das gebieten uns die Lehren unserer leidvollen Geschichte und das sind wir den Opfern des NS-Regimes schuldig.
Die Konsequenz daraus kann nur sein: Wehret den Anfängen!
Klaus Hoppe, Apolda Es ist ja sehr schön wenn die Leser ihre Meinung kundtun können, aber da sollte man auch gestatten, eine andere Sichtweise zu haben. Ich möchte gern fragen, ob es angenehm ist, wenn jemand unter seinen Vorfahren einen Dieb und Mörder hätte und er daraufhin nach 100 Jahren immer noch angesprochen wird und er ein Schuldgefühl entwickeln soll.
Sippenhaft hatte Hitler eingeführt, in dem er die Widerständler des 20. Juli umbrachte und fast die ganzen Familien mit.
Die Personen, die für das vergangene Unrecht verantwortlich sind, leben fast nicht mehr. Es war schlimm, was damals geschah. Aber dafür uns Deutschen immer weiter die Schuld zu geben, ruft Unverständnis hervor.
Wir machen uns mit dieser Einstellung erpressbar, scheinbar wollen das viele, weil wir wohl noch nicht genug an Wiedergutmachungen gezahlt haben. Von aller Welt werden wir ausgenommen und die dagegen argumentieren, werden in die rechte Ecke gestellt. Dabei hat das einzig und allein mit Vernunft zu tun, aber die gibt es ja hier bei vielen nicht mehr.
Siegfried Kollatz, Erfurt Man kann von diesem Herrn Björn Höcke halten, was man will, aber in einem Punkt bekommt er von mir recht! Die Schuld, welche unsere Vorfahren auf sich luden, kann nicht ständig ihren Nachfahren angehängt werden. Junge Menschen werden ständig mit einer Schuld, die sie nicht erahnen oder begreifen, konfrontiert. Wie soll unsere Jugend mit etwas umgehen, was ihr suggeriert wird? Was man nicht am eigenen Leib erlebte, ist schwer verständlich. Und: Was taten in den Kriegsjahren Amerikaner, Engländer, Franzosen oder Russen?
Kai Dorniok, Straußfurt Thüringer Allgemeine Leserredaktion Gottstedter Landstraße Erfurt
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