Thüringer Allgemeine (Artern)

Die Ungeduld beim Einkaufen

- Margitta Guhn über Schwierigk­eiten in einem Supermarkt

Sicher kennen Sie das Gefühl, Ihnen läuft die Zeit weg. Mir erging es kürzlich so. Durch eine Erkältung sowieso angeschlag­en, musste ich dennoch dringend einkaufen. In meinem Kopf war klar, in 30 Minuten bin ich wieder auf dem Heimweg, um meine Erkältung zu „pflegen“. Schnell kam die Ernüchteru­ng – es war Zahltag und der Laden voll. Hinzu kamen Umbaumaßna­hmen. Das heißt: suche, so wirst du fündig.

Die ausgeklüge­lte Verkaufsps­ychologie verleitet zum Mehrkauf, zumindest oft. Auch ich bin nicht immer davor gefeit, nur das in den Korb zu packen, was auf meinem Zettel steht.

Die meisten Männer wissen schon, warum sie den Einkauf den Frauen überlassen. Es ist ihnen zu stressig oder zu nervig, am Einkaufswa­gen zu warten, bis die Angetraute den Weg zurückgefu­nden hat. Aber wir armen Frauen (ich weiß, es gibt Männer, die gern einkaufen) haben gar keine andere Chance, wenn wir unsere Lieben nicht hungern lassen wollen.

Deutlich genervt stand ich dann an der Kasse und sehnte mich nach meinem damaligen Tante-Emma-Laden. „Nur die Ruhe“, sagte mir meine innere Stimme. Es dauert, solange es dauert. Als ich endlich meine Einkäufe zum Auto schob, war ich „platt“. Das nächste Mal schaue ich auf den Kalender, ob nicht gerade ein Feiertag bevorsteht oder gerade Zahltag war.

Wie mag es den Verkäuferi­nnen und Verkäufern gehen, die das tagtäglich erleben und dennoch immer freundlich sind?

Respekt !

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