Islamist nach Anschlag festgenommen
Noch ist das Motiv für die Sprengstoffattacke auf den Bus von Borussia Dortmund nicht geklärt
„Am Ende bin ich aber doch nur eine katholische Kolumbianerin.“
Der in Österreich geborene Travestiekünstler Tom Neuwirth als Conchita Wurst Dortmund. Der mutmaßliche Terroranschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat möglicherweise einen islamistischen Hintergrund. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe vom Mittwoch wurde ein Islamist festgenommen. Seine Wohnung sowie die eines zweiten Tatverdächtigen aus dem islamistischen Spektrum seien durchsucht worden, sagte Behördensprecherin Frauke Köhler. Sie sprach von einem terroristischen Hintergrund der Tat. Die genaue Motivlage des Anschlags sei derzeit aber noch unklar.
Nach Berichten der Zeitungen „Express“und „Kölner Stadt-Anzeiger“stammen beide Tatverdächtige aus der nordrhein-westfälischen IslamistenSzene Ein BVB-Mannschaftsbus fährt unter den Augen eines Polizisten auf das Trainingsgelände von Borussia Dortmund. Foto: Marius Becker, dpa
– ein 25-jähriger Iraker aus Wuppertal und ein 28-jähriger Deutscher aus Fröndenberg. Beiden werde eine Nähe zur Terrororganisation Islamischer Staat vorgeworfen.
Die Sicherheitsbehörden in
Nordrhein-Westfalen schlossen weitere Taten nicht aus und blieben in Alarmbereitschaft. Das Bundesinnenministerium hatte aber keine Hinweise auf eine besondere Bedrohungslage vor dem Champions-League-Spiel.
Der bei dem Anschlag an Hand und Arm schwer verletzte Dortmunder Abwehrspieler Marc Bartra war am Nachmittag auf dem Weg der Besserung. „Er hat die Operation gut überstanden“, sagte BVB-Präsident Reinhard Rauball. Ein Polizist erlitt ein Knalltrauma und einen Schock.
Frauke Köhler zufolge waren die drei Sprengsätze mit Metallstiften bestückt. Die Sprengsätze hätten eine Sprengwirkung von mehr als 100 Metern gehabt. Ein Metallstift habe sich in die Kopfstütze eines Bussitzes gebohrt. Am Anschlagsort seien drei Bekennerschreiben mit gleichem Text gefunden worden. „Danach scheint ein islamistischer Hintergrund der Tat möglich.“(dpa)