Großes Potenzial
über Trennendes und Gemeinsames im Fußball
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die meisten Zuschauer beim FußballLänderspiel der deutschen Mannschaft am Wochenende gegen Kanada nur der schönen Frauen wegen im Steigerwaldstadion waren.
Nein, die über 10 000 Besucher haben wieder einmal gezeigt, welches Potenzial der Fußball in Erfurt und in der Umgebung hat. Und zugleich, welche Anziehung auch eine neue Arena ausüben kann. Beispiele dafür gibt es genügend im Osten Deutschlands. In Leipzig beispielsweise, in Dresden, aber auch in der dritten Liga, in Magdeburg oder Rostock. Erfurt kann da nicht mithalten, zumindest die Spiele des FC Rot-Weiß sind kaum besser oder sogar schlechter besucht als zu jenen Zeiten, da das Marathontor noch stand.
Insofern liegt es zu weiten Teilen am Fußballclub selbst, das neue Stadion zu füllen und zu nutzen. Erste und wohl wichtigste Grundlage dafür ist attraktiver Sport auf dem Rasen, die zweite Voraussetzung ein ehrlicher und offener Umgang mit Fans, Sponsoren und den Partnern in der Region. Daran mangelte es in der Vergangenheit immer mal wieder. Aber gerade der Streit über die Arena-Miete hat bei den Verantwortlichen anscheinend zum Umdenken geführt, Auftreten und Stil haben sich verändert.
Für den Klub und die Stadt kann es letztlich auch nur ein Miteinander geben. Beide sind in mehrfacher Hinsicht voneinander abhängig, nur gemeinsam können sie Probleme meistern und Nachhaltiges schaffen. Die Grundlage dafür ist mit der Einigung über die Miete gelegt, für den nächsten Schritt muss erst mal die Mannschaft mit dem Klassenerhalt sorgen.