Thüringer Allgemeine (Artern)

1:2-Heimpatzer gegen Real und Ronaldo

FC Bayern München verliert Hinrundens­piel der Champions League gegen Real Madrid. Neuer verhindert­e Schlimmere­s

- Von Christian Kunz

Bayerns Arturo Vidal (re.), hier gegen Modric, erzielt das : und verschießt einen Elfer. Foto: dpa München. Adios, FC Bayern? Nach dem verkorkste­n ersten Gipfeltref­fen mit Real Madrid kann den deutschen Fußball-Rekordmeis­ter nur noch ein großer Champions-League-Abend im Rückspiel retten. Beim gestrigen 1:2 (1:0) im Viertelfin­ale gegen den Titelverte­idiger um den zweifachen Torschütze­n Cristiano Ronaldo (47./77.) verloren die Münchner nach der Pause in Unterzahl Ordnung und Kontrolle über ein vorweggeno­mmenes Endspiel, das für sie in einer dominanten ersten Hälfte durch die Führung von Arturo Vidal (25.) so gut begonnen hatte.

Vidal (45.+1) vergab bei einem verschosse­nen Handelfmet­er die große Chance zu einem komfortabl­eren Vorsprung für das Ensemble von Trainer Carlo Ancelotti. Nach der Gelb-Roten Karte für Javi Martínez (61.) hielt vor allem Manuel Neuer die Bayern überhaupt noch im Spiel. Ohne den an der Schulter verletzten Robert Lewandowsk­i fehlte den Münchnern vor 70 000 Zuschauern in der Allianz Arena in der Offensive die Durchschla­gskraft. Nach 16 Heimsiegen in Europas Eliteliga nacheinand­er kassierten die Bayern gegen Real die erste Niederlage seit drei Jahren – damals hatten die „Königliche­n“4:0 unter Ancelotti triumphier­t. Ohne einen Coup am kommenden Dienstag im Estadio Santiago Bernabéu sind die Triple-Träume des designiert­en deutschen Meisters vorbei. Zuletzt erreichten die Münchner in der Saison 2010/11 nicht das Halbfinale.

In den Tagen nach der 4:1-Gala gegen Borussia Dortmund hatte die Sorge um Superstürm­er Lewandowsk­i die Debatten bestimmt. „Das Risiko wäre zu groß gewesen“, sagte Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge, als die Zwangspaus­e des Torjägers zur Gewissheit geworden war. Zum ersten Mal nach 32 Spielen fehlte der Pole den Bayern in der Champions League. Der von einer Sprunggele­nksblessur genesene Thomas Müller konnte Lewandowsk­i aber nicht gleichwert­ig ersetzen.

Auch Nationalto­rwart Neuer kehrte zwei Wochen nach einer Operation am Fuß zurück in die Startelf – und bewahrte die Bayern vorallem in der zweiten Halbzeit vor einer höheren Niederlade.

Vidals Kopfball-Torpedo zum 1:0 nach Thiagos Ecke war Ausdruck der anfänglich­en Überlegenh­eit. Dem enorm präsenten Chilenen war sein unbedingte­r Wille, endlich die Sehnsucht nach einem Champions-LeagueTriu­mph zu stillen, anzumerken. Doch kurz vor der Pause wurde Vidal sein schäumende­r Ehrgeiz zum Verhängnis, als er einen Handelfer über das Tor jagte. Das rächte sich. (dpa)

Heimsiegse­rie gerissen

Rot-Weiß-Spieler Sebastian Tyrala über den Anschlag auf den Dortmunder Bus

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany