Freundschaft ruht für 90 Minuten
Beim heutigen Thüringenderby in der Fußball-Regionalliga zwischen Nordhausen und Jena ist kein Favorit auzumachen
Kennen und schätzen sich: Jenas Mark Zimmermann (links) und René van Eck. Foto: Matthias Koch Jena. Für 90 Minuten muss die Freundschaft zwischen den Trainern ruhen, wenn sich am heutigen Gründonnerstag der FSV Wacker Nordhausen und Carl Zeiss Jena im Albert-KuntzSportpark gegenüberstehen (19 Uhr). 2008 war Mark Zimmermann beim FC Carl Zeiss Jena Co-Trainer unter dem heutigen Nordhäuser Coach René van Eck. Der Kontakt ist über die Jahre geblieben. Ab und zu gibt es telefonischen oder nachrichtlichen Austausch zwischen den beiden Übungsleitern.
Etwas verändert hat sich jedoch im Gegensatz zu den beiden letzten Spielzeiten. Während die Jenaer mit nunmehr 62 Punkten zielgerichtet auf die Meisterschaft der Nordost-Staffel blicken, dümpelt Nordhausen im Mittelfeld herum. Die Zeiten, in denen Wacker um die Meisterschaft mitspielte, sind zumindest in dieser Saison vorbei.
Und dennoch haben Thüringenderbys immer ihren eigenen Charakter. Zwar hat Nordhausen mit nur fünf Siegen aus elf Heimspielen nicht unbedingt den Titel einer „Heimmacht“inne. Doch den Tabellenführer von der Saale ärgern will man natürlich trotzdem. Zimmermann erwartet eine besondere Atmosphäre und fordert Geduld von seiner Mannschaft. „Tabellenplätze zählen nicht vor so einem Spiel. Ich verlange von meinen Spielern immer wieder, dass sie unseren Tabellenplatz auch auf dem Platz ausstrahlen müssen. Das Selbstvertrauen ist aber nicht automatisch gegeben und gerade in Auswärtsspielen haben wir damit auch Probleme“, meint Zimmermann, der auf Eckardt und Cros verzichten muss. Dafür kehrt Eismann in die Abwehr zurück.
Bei Wacker Nordhausen wird nach Ablauf der Gelb-Rot-Sperre wieder Kevin Rauhut im Tor stehen. Obwohl der in Jena wohnende Tino Berbig in Bautzen den Sieg rettete. „Tino arbeitet total professionell. Kevin bot zuvor starke Leistungen, hat seine Fehler vor der Herausstellung in Luckenwalde eingesehen“, sagte Wacker-Coach René van Eck.
Verzichten muss er auf die verletzten Schulze Muskelfaserriss), Chaftar (Adduktoren) und Yelen (Knie). So dürfen sich die erwarteten über 1500 Zuschauer sich wieder auf eine neue Aufstellung der Nordhäuser freuen.
Der ehemalige Carl-Zeiss Akteur Pierre Becken wird hoch motiviert für Wacker wohl als Innenverteidiger auflaufen. „Es wird sicher ein ekliges Spiel mit vielen Zweikämpfen, wo wir dagegenhalten müssen. Ein Punkt wäre okay, aber ich möchte schon mal wieder gegen Jena gewinnen. Das ist uns jetzt noch nicht so richtig gelungen. Es wäre schön, wenn wir sie richtig ärgern könnten.“, freut sich der 29jährige gebürtige Flensburger auf das kleine Thüringen-Derby.
▶ Wacker Nordhausen – Carl Zeiss Jena, Donnerstag Uhr, Albert-Kuntz-Sportpark