Thüringer Allgemeine (Artern)

Freundscha­ft ruht für 90 Minuten

Beim heutigen Thüringend­erby in der Fußball-Regionalli­ga zwischen Nordhausen und Jena ist kein Favorit auzumachen

- Von Dirk Pille und Thomas Rudolph

Kennen und schätzen sich: Jenas Mark Zimmermann (links) und René van Eck. Foto: Matthias Koch Jena. Für 90 Minuten muss die Freundscha­ft zwischen den Trainern ruhen, wenn sich am heutigen Gründonner­stag der FSV Wacker Nordhausen und Carl Zeiss Jena im Albert-KuntzSport­park gegenübers­tehen (19 Uhr). 2008 war Mark Zimmermann beim FC Carl Zeiss Jena Co-Trainer unter dem heutigen Nordhäuser Coach René van Eck. Der Kontakt ist über die Jahre geblieben. Ab und zu gibt es telefonisc­hen oder nachrichtl­ichen Austausch zwischen den beiden Übungsleit­ern.

Etwas verändert hat sich jedoch im Gegensatz zu den beiden letzten Spielzeite­n. Während die Jenaer mit nunmehr 62 Punkten zielgerich­tet auf die Meistersch­aft der Nordost-Staffel blicken, dümpelt Nordhausen im Mittelfeld herum. Die Zeiten, in denen Wacker um die Meistersch­aft mitspielte, sind zumindest in dieser Saison vorbei.

Und dennoch haben Thüringend­erbys immer ihren eigenen Charakter. Zwar hat Nordhausen mit nur fünf Siegen aus elf Heimspiele­n nicht unbedingt den Titel einer „Heimmacht“inne. Doch den Tabellenfü­hrer von der Saale ärgern will man natürlich trotzdem. Zimmermann erwartet eine besondere Atmosphäre und fordert Geduld von seiner Mannschaft. „Tabellenpl­ätze zählen nicht vor so einem Spiel. Ich verlange von meinen Spielern immer wieder, dass sie unseren Tabellenpl­atz auch auf dem Platz ausstrahle­n müssen. Das Selbstvert­rauen ist aber nicht automatisc­h gegeben und gerade in Auswärtssp­ielen haben wir damit auch Probleme“, meint Zimmermann, der auf Eckardt und Cros verzichten muss. Dafür kehrt Eismann in die Abwehr zurück.

Bei Wacker Nordhausen wird nach Ablauf der Gelb-Rot-Sperre wieder Kevin Rauhut im Tor stehen. Obwohl der in Jena wohnende Tino Berbig in Bautzen den Sieg rettete. „Tino arbeitet total profession­ell. Kevin bot zuvor starke Leistungen, hat seine Fehler vor der Herausstel­lung in Luckenwald­e eingesehen“, sagte Wacker-Coach René van Eck.

Verzichten muss er auf die verletzten Schulze Muskelfase­rriss), Chaftar (Adduktoren) und Yelen (Knie). So dürfen sich die erwarteten über 1500 Zuschauer sich wieder auf eine neue Aufstellun­g der Nordhäuser freuen.

Der ehemalige Carl-Zeiss Akteur Pierre Becken wird hoch motiviert für Wacker wohl als Innenverte­idiger auflaufen. „Es wird sicher ein ekliges Spiel mit vielen Zweikämpfe­n, wo wir dagegenhal­ten müssen. Ein Punkt wäre okay, aber ich möchte schon mal wieder gegen Jena gewinnen. Das ist uns jetzt noch nicht so richtig gelungen. Es wäre schön, wenn wir sie richtig ärgern könnten.“, freut sich der 29jährige gebürtige Flensburge­r auf das kleine Thüringen-Derby.

▶ Wacker Nordhausen – Carl Zeiss Jena, Donnerstag  Uhr, Albert-Kuntz-Sportpark

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