Thüringer Allgemeine (Artern)

Neues Treffen zu Rot-Rot-Grün im Bund Ende April

Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow bei Gesprächsr­unde dabei

- Von Christian Kerl

Berlin. Auch nach der Wählerabsa­ge an ein rot-rotes Bündnis im Saarland gehen bei SPD, Linken und Grünen die Gespräche über die Chancen von Rot-RotGrün auf Bundeseben­e weiter. Bundestags­abgeordnet­e der drei Parteien wollten sich am 25. April zu einer weiteren Gesprächsr­unde treffen, zu der der thüringisc­he Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) und Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) eingeladen seien, sagte SPD-Fraktionsv­ize Axel Schäfer dieser Redaktion.

Man wolle von Ramelow und Müller hören, welche Erfahrunge­n sie mit den von ihnen angeführte­n rot-rot-grünen Landeskoal­itionen bisher gemacht hätten. An dem sogenannte­n Trialog in Räumen des Bundestags werden nach Informatio­nen dieser Zeitung auch die stellvertr­etenden Regierungs­chefs von Berlin und Thüringen, Ramona Pop und Anja Siegesmund (beide Grüne), teilnehmen.

Schäfer sagte: „Wir wollen unabhängig von Wahltermin­en nach inhaltlich­en Übereinsti­mmungen suchen und persönlich­es Vertrauen aufbauen.“Die bisherigen Gespräche seien „ermutigend“gewesen, inhaltlich und im Umgang. Schäfer betonte, es gehe bei den Treffen nicht um eine Koalitions­diskussion. Der SPD-Politiker zeigte sich mit Blick auf ein Linksbündn­is aber zuversicht­lich: „Ich schätze die Chancen für Rot-RotGrün nach der Bundestags­wahl auf 50 zu 50.“Nach dem für die SPD enttäusche­nden Wahlausgan­g im Saarland waren führende Sozialdemo­kraten von Überlegung­en für Rot-Rot-Grün im Bund abgerückt und hatten eine Koalition mit Grünen und FDP ins Gespräch gebracht.

Linke-Chefin Katja Kipping verlangt von der SPD dennoch ein klares Bekenntnis zu RotRot-Grün. Ähnliche Töne sind wohl von Bodo Ramelow zu erwarten. „Rot-Rot-Grün in Thüringen zeigt, dass ein solches Bündnis funktionie­rt“, sagt der Linke-Ministerpr­äsident.

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