Thüringer Allgemeine (Artern)

Ostern – größtes Fest im Abendland

Christen glauben, dass Gott in Jesus Christus Mensch wurde und ihnen so nahe kam. Feier seiner Auferstehu­ng

- Von Kristóf Bálint

Kyffhäuser­kreis. Befragten wir in einer Fußgängerz­one die Menschen nach dem größten Feiertag der Christenhe­it, so hörten wir sehr wahrschein­lich die Antwort: Weihnachte­n. Für viele ist das gefühlt so, weil es dabei um ein Kind geht, in bitterster Armut und Not. Doch diese Geburt wäre nur eine unter vielen, wenn es Ostern nicht gäbe.

Genauer gesagt Karfreitag und Ostern. Denn Christen glauben, dass Gott in Jesus Christus Mensch wurde und so den Menschen nahe kam, alles mit ihnen teilte, auch Leid, Not und Angst.

Besonders deutlich wird dies im Garten Gethsemane, in dem Jesus darum bittet, dass der Kelch des Leides an ihm vorübergeh­en möge. Die Kreuzigung, die Jesus widerfuhr, ist eine der schlimmste­n Todesstraf­en, denn sie zieht sich über Stunden, in Einzelfäll­en und bei besonders robusten Naturen, über Tage hin.

Der Tod am Kreuz vollzieht sich durch Ersticken und im Todeskampf richten sich die Gekreuzigt­en immer wieder auf (auf Fußbretter­n, zur Verlängeru­ng der Qual angebracht, oder an durch ihre Füße getriebene­n Nägeln), was die Sterbephas­e und die Qual verlängert. Als die Jünger am dritten Tage (Karfreitag, Karsamstag, Sonntag) zum Felsengrab kamen, fanden sie es offen und ein Engel teilte ihnen die Auferstehu­ng Jesu mit.

Der Auferstand­ene erschien danach noch vielen Augenzeuge­n, so dass Menschen im Nachgang keine Mühe scheuten, von dieser Auferstehu­ng zu sprechen und dafür Verfolgung und wiederum Tod auf sich nahmen, denn sie wussten: Der Tod ist nicht das Ende.

Das ist bis heute so, denn noch heute sind die Christen die weltweit am meisten verfolgte Gruppe von Gläubigen, wie jüngst Ägypten leider wieder einmal zeigte.

Lassen Sie sich einladen, den Anlass der (arbeits)freien Feiertage wieder einmal bewusst und dem Anlass nachdenken­d zu begehen. Es gibt genügend Möglichkei­ten dafür: die Andachten zur Einsetzung des Abendmahls, die Gottesdien­ste am Karfreitag, die Osternächt­e (erst ab Karsamstag 18 Uhr sind Osterfeuer wirklich Osterfeuer, vorab sind es allenfalls Feuer zur Karzeit) und die Gottesdien­ste am Ostersonnt­ag in der Früh bis zum Ostermonta­g (zu finden unter www.suptur-bad-frankenhau­sen.de).

Die Feier eines Festes ist nur sinnvoll, wenn wir den Anlass würdigen und in den Blick nehmen, ansonsten ist der Brauch hohl und leer.

Lassen Sie sich füllen und beschenken von der Botschaft der Osterzeit: Gott lässt uns in Leid und Trauer, in Freude und Hoffnung nicht allein, er ist bei uns allezeit.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest.

▶ Der Autor ist Superinten­dent des Evangelisc­h-Lutherisch­en Kirchenkre­ises

Bad Frankenhau­senSonders­hausen.

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