Thüringer Allgemeine (Artern)

Geist der „Eurofighte­r“blieb in der Kabine

Schalke 04 nach 0:2 in Amsterdam vor Aus in der Europa League. Abwehrsorg­en beim FC Bayern werden größer

- Von Elisabeth Pähtz, Internatio­nale Großmeiste­rin

Wesley So und kein Ende! Der 23-jährige US-Großmeiste­r eilt seit einem halben Jahr von Erfolg zu Erfolg. Nun gewann er auch die amerikanis­chen Meistersch­aften im Stichkampf gegen Alexander Onischuk und ist seit 69 Partien unbesiegt. Zugleich festigte der gebürtige Philippine­r seinen zweiten Platz in der Weltrangli­ste hinter Magnus Carlsen. Den mitfavoris­ierten Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura blieb beim Turnier in St. Louis nur der geteilte dritte Rang. Letzterer legte zwar einen ordentlich­en Endspurt hin, kam aber nicht mehr an die Spitze heran. In folgender Lage fand Nakamura als Schwarzer den kürzesten Weg, den weißen König zu attackiere­n. Wie ging er vor? Zherebukh – Nakamura St. Louis, Schwarz am Zug Amsterdam/München. Den viel beschworen­en Geist der „Eurofighte­r“hatten die Fußballer von Schalke 04 gleich in der Kabine gelassen. „Wir hatten schon beim Aufwärmen nicht die Körperspra­che, die von uns verlangt wird“, gab Weltmeiste­r Benedikt Höwedes nach der bitteren 0:2 (0:1)-Pleite bei Ajax Amsterdam zu. Die Kämpfermen­talität der königsblau­en Helden um Olaf Thon und Marc Wilmots fehlte völlig, der Traum von einem erneuten Europapoka­ltriumph 20 Jahre nach dem Uefa-Cup-Wunder droht deshalb schon im Viertelfin­ale zu platzen.

Die völlig leblose Vorstellun­g der internatio­nal erfahrenen Schalker in der Europa League gegen die „Ajax-Bubis“brachte Schalkes Benedikt Höwedes war nach dem Auftritt in Amsterdam angefresse­n. Foto: Ina Fassbender/dpa

Kapitän Höwedes auf die Palme. „Es hat mich angekotzt, dass wir so fahrig verteidigt und so stümperhaf­t die Bälle hergeschen­kt haben“, ereiferte sich der 29-Jährige, „da darf man sich nicht

wundern, dass man die Bälle so um die Ohren kriegt.“

Dass sie nicht schon die letzte Chance auf eine Wiederholu­ng des größten Vereinserf­olgs 1997 verspielte­n, hatten die Schalker einzig Ralf Fährmann zu verdanken. Der Torwart machte ein halbes Dutzend Großchance­n des Ajax-Talentschu­ppens zunichte und sorgte dafür, dass das Rückspiel am Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1 und Sky) in Gelsenkirc­hen nicht nur statistisc­hen Wert hat.

Schon am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) ist der FC Bayern in der Champions-League gefordert. Die Abwehrsorg­en der Münchner haben sich nach der 1:2-Heimpleite gegen Real Madrid weiter vergrößert. Nach Mats Hummels hat es nun auch Jérôme Boateng erwischt. Der Innenverte­idiger habe Adduktoren­probleme und könne am Samstag in Leverkusen nicht spielen, sagte Trainer Carlo Ancelotti. „Wir denken, dass er gegen Real Madrid bereit ist.“Ohne Boateng müssten die Münchner noch mehr improvisie­ren. Javi Martínez fehlt in der Königsklas­se gesperrt, Hummels fällt wegen einer Sprunggele­nksverletz­ung aus. Ancelotti hofft auf einen Einsatz von Hummels gegen Real und auf die Rückkehr von Torjäger Robert Lewandowsk­i. (dpa, sid)

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