Angeklagter gesteht Sprengungen
Geraer hatte Automaten im Visier
Darmstadt. In einem Prozess um gesprengte FahrkartenAutomaten hat der Angeklagte aus Gera gestern vor dem Landgericht Darmstadt mehrere Taten eingeräumt. „Die Anklage beruht in weiten Teilen auf meinen Aussagen bei der Polizei. Die Schilderungen sind korrekt“, sagte der einstige ChemieStudent (36) zum Prozessauftakt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, Diebstahl und Sachbeschädigung in sechs Fällen vor. Bereits 2014 wurde der Mann wegen der Sprengung von 31 Automaten zu vier Jahren Haft verurteilt. Im August 2016 kam er auf Bewährung frei. Bereits am 12. August soll er erneut einen Fahrscheinautomaten mit Gas gesprengt haben. Innerhalb weniger Wochen folgten Anschläge auf Fahrkarten-Automaten in Magdeburg, im rheinland-pfälzischen Salmtal, im mittelhessischen Runkel-Arfurt, in Stuttgart-Zazenhausen und Merchweiler (Saarland). Der Mann plante seine Taten akribisch. Er schilderte, wie er sich stundenlang auf eine Sprengung vorbereitete. Wichtig sei gewesen, dass die Automaten weit abgeschieden gelegen hätten. Außerdem habe er darauf geachtet, dass zum Zeitpunkt der Tat keine Personen oder Züge unterwegs gewesen seien. Laut Staatsanwaltschaft erbeutete der Mann rund 6500 Euro und richtete einen Schaden von 165 000 Euro an. „Ich brauchte zwar das Geld, mir war aber wichtig, dass keine Personen zu Schaden kommen“, sagte der Angeklagte. Das Geld habe er für seinen Lebensunterhalt benötigt. (dpa)