Vogel freut sich auf Achterbahn und Riesenrad
Erfurter Radsprinterin warb gestern für die Bahnrad-EM im Oktober in Berlin. Zuvor wartet am Wochenende der Sprinter Grand Prix in Cottbus
Kristina Vogel möchte bei der Europameisterschaft in Berlin den Heimvorteil nutzen. Foto: Felix Kästle Berlin. Kristina Vogel sang gestern in Berlin ein Loblied auf das Holz der sibirischen Lärche. „Das Holz ist ganz etwas Besonderes. Die Berliner Bahn ist dadurch unwahrscheinlich schnelle, wenn du da in die Kurve jagst, hast du das Gefühl als sitzt du in einer Achterbahn“, erklärte die Erfurterin.
Weil die 26-Jährige das Achterbahngefühl kennt, beabsichtig sie, in der nächsten Woche mit ihrem Freund Michael in das „Phantasialand“nach Brühl zu brummen. „Ich will dort unbedingt einmal Riesenrad fahren“, verrät Kristina, die allerdings vorher am Wochenende den Sprinter Grand Prix in Cottbus noch schnell abholen will. Nach den Riesenradrunden gibt’s zwei Wochen trainingsfreie. „Ich bin dann bei der Bundespolizei im Einsatz“, erklärt die Hauptmeisterin. Für Fahrraddiebe dürfte es deshalb auf dem Erfurter Bahnhof eng werden, denn dort ist Kristina im Einsatz.
Die neunmalige Weltmeisterin hielt sich in Berlin auf, weil dort vom BDR-Präsidenten Rudolph Scharping die BahnradEuropameisterschaften vom 19. bis 22. Oktober 2017 vorgestellt wurden. Kristina Vogel lässt genau wegen dieser EM viel Geld sausen. „Wann hat man schon einmal eine EM im eigenen Land. Ich habe deshalb die Keirin-Rennen in Japan abgesagt. Ich will dem deutschen Bahnradsport weiter zu Popularität verhelfen“, verrät die Edelsprinterin. Bereits im September radelt sich Kristina in Frankfurt/ Oder warm, denn die blonde Thüringerin hat für die EM ein festes Ziel: „Ich will drei Goldmedaillen im Keirin, im Teamsprint und im Sprint gewinnen. Berlin scheint mir dafür ein gutes Pflaster.“Keine schlechte Ansage. 20 Jahre nach ihrer Eröffnung wird das Berliner Oval übrigens derzeit für zwei Millionen bis 26. August umgebaut. Bevor dann wieder die Radstars durch die Steilkuren jagen, geht es schon mal am 16. September rund. Dann lässt es die US-Rockband „Papa Roach“krachen .
Berlin wird in den kommenden drei Jahren zur Metropole im Bahnradsport. Neben der EM findet 2018 ein Weltcup, dann die deutschen Meisterschaften und als Krönung 2020 die Weltmeisterschaften statt. Für diese Anforderungen wird die 20 Jahre alte Holzpiste im Velodrom aus sibirischer Fichte für zwei Millionen Euro renoviert. Die Arbeiten sollen im August beendet sein, teilten die Organisatoren mit. „In den nächsten Jahren finden in Berlin so viele internationale Veranstaltungen wie noch nie statt“, sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping, der das „tödliche Loch der Doping-Krise“überwunden sieht.
Präsident Scharping sieht Doping-Krise überwunden