Badraer Grenzsteine ziehen aufs Rathsfeld
Das kleine Museum vor der Gaststätte Jahn wird künftig im Gesteinsgarten an der B 85 zu sehen sein
Badra. Nach längerer Suche hat das kleine Grenzsteinmuseum von Badra einen neuen Standort gefunden, berichtet Ortsteilbürgermeister Joachim Bertuch.
Vor 15 Jahren war es vor dem Landgasthaus Jahn in Badra eröffnet worden. Auf einer Schautafel war erläutert gewesen, wie der Martini-Verein die 16 historischen Grenzsteine aus der Region geborgen, gesäubert, aufgearbeitet und auf dem Grundstück der Eheleute Jahn aufgestellt hatte. Die Steine erinnern an die ehemaligen Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt sowie an das Königreich Preußen.
Dafür war extra ein Vertrag zwischen dem Katasteramt Sondershausen, der Verwaltungsgemeinde Kyffhäuser, dem Martini-Verein und den Eheleuten Jahn geschlossen worden, der die vorübergehende Aufstellung der Grenzsteine zum Zwecke ihres Schutzes und ihrer Erhaltung für die Nachwelt regelte.
Die Steine wiesen teils erhebliche Schäden und Spuren landwirtschaftlicher Geräte sowie Einschusslöcher auf. Sie standen nicht mehr an ihren ursprünglichen Aufstellungsorten, lagen beispielsweise von Landwirten gesammelt an Feldrändern. „Für die Besucher der Gaststätte und des Dorfes bot die Ausstellungsfläche eine gute Gelegenheit, sich mit der Historie unserer Region zu beschäftigen“, schreibt Bertuch. Einer der Grenzsteine mit einem Gewicht von über 650 kg sei sogar auf der Thüringer Landesausstellung im Mai 2004 in Sondershausen gezeigt worden.
Mit der Aufgabe des Gaststättenbetriebs durch die Eheleute Jahn stellte sich nun erneut die Frage nach den Grenzsteinen. Eine neue Fläche musste her. Die erste erwies sich allerdings als ungeeignet. Am „Blauen Stein“waren nicht nur Kabel verlegt, auch die Bevölkerung befand diesen Platz als wenig ideal, so Bertuch.
Mit Steffen Naumann vom Katasterbereich Artern des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation, als Vertreter des Deutschen Vereins für Vermessungswesen (DVW), Landesverein Thüringen, habe sich aber ein Mitstreiter gefunden, der sehr interessiert gewesen sei, einen neuen würdigen Platz für die Grenzsteine zu finden.
Mit Zustimmung des Katasterbereichsleiters Artern und unter Mitwirkung des Forstamtsleiters sowie der Naturparkverwaltung Kyffhäuser wurde auf dem Rathsfeld eine Fläche gefunden. Dort sollen die Steine von Badra im Gesteinsgarten an der B 85 künftig wieder zugänglich sein.