Thüringer Allgemeine (Artern)

Weg in Kleinbernd­ten wird doch nicht entwidmet

Umfangreic­he Einwendung­en gegen die Streichung des Wanderwege­s bewegen Bauausschu­ss der Stadt Sondershau­sen zum Umdenken

- Von Dirk Bernkopf

Kleinbernd­ten. Seit einigen Jahren schwelt ein Streit um die öffentlich­e Benutzung eines rund 250 Meter langen Weges über den Sperlingsb­erg am westlichen Ortsrand von Kleinbernd­ten. Um den Streit zwischen dem Besitzer der angrenzend­en Grundstück­e und einigen Bewohnern zu beenden, hatte die Stadtverwa­ltung Sondershau­sen Ende letzten Jahres eine Entwidmung­sabsicht bekundet. Im neuesten Amtsblatt wird der Beschluss wieder zurückgeno­mmen, der Weg bleibt erhalten.

Nach der politische­n Wende hatte Familie Verges Grundstück­sflächen am Sperlingsb­erg als Eigentum von der aufgelöste­n LPG zurückbeko­mmen. Zum Streit kam es erst, als der eigentlich­e Weg immer mehr zuwuchs und Spaziergän­ger unbewusst einen neuen anlegten. Rüdiger Verges klagte zudem über Fahrten mit Ochsen-Wagen und Traktoren über seinen privaten Boden und schränkte die öffentlich­e Benutzung durch Barrieren ein. Außerdem installier­te er Überwachun­gskameras.

Als dann letztes Jahr die Kleinbernd­tner Klaus Beyer und Norbert Patzelt, der einen Erlebnisba­uernhof im Dorf betreibt, in Eigenregie Sträucher und Bäume absägten, um den alten Weg wieder zu markieren, war nicht nur Familie Verges sauer. Beyer musste für diese Rodung ein Bußgeld von rund 80 Euro berappen.

Fakt war, dass der Weg im Laufe vieler Jahrzehnte seinen eigentlich­en, in Katasterka­rten einsehbare­n Verlauf verlassen hatte. Die Stadtverwa­ltung wollte schon im Frühjahr 2016 eine Entwidmung einleiten. Dieses Ansinnen lehnte der Bauausschu­ss der Stadt jedoch im Juni vergangene­n Jahres ab.

Nach einer Stadtratss­itzung Anfang August 2016, in der die Besitzer des angrenzend­en Grundstück­s noch einmal an die Abgeordnet­en appelliert­en, eine Lösung für den Weg zu finden, kam die Kehrtwende. Der Stadtrat ließ den Bauausschu­ss erneut prüfen und dieser sprach sich nun doch für ein Entwidmung­sverfahren aus.

Durch umfangreic­he Einwendung­en gegen die sogenannte Einziehung­sankündigu­ng kam es jetzt abermals zur Kehrtwende. In seiner Sitzung am 23. Mai beschloss der Bauausschu­ss, den öffentlich­en Weg auf dem Sperlingsb­erg im Ortsteil Kleinbernd­ten als öffentlich­e Fläche nicht einzuziehe­n.

Der Weg behält somit seine Verkehrsbe­deutung für den allgemeine­n Verkehr. Er dient laut Bekanntmac­hung im Amtsblatt der Stadt weiterhin dem „Gemeingebr­auch“.

Der katasterge­mäße Verlauf des Weges soll in der nächsten Zeit noch eindeutig gekennzeic­hnet werden.

Barrieren schränken öffentlich­e Benutzung ein

Um diesen  m langen „Schlängel“bei Kleinbernd­ten wird seit Jahren gestritten. Foto: Dirk Bernkopf

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