Thüringer Allgemeine (Artern)

Von Schafen und Liebenden

Familienop­er zu den Schlossfes­tspielen begeistert mit Mozarts Singspiel „Bastien und Bastienne“, neuem Spielort und neuem Konzept

- Von Andrea Hellmann

Still sitzen fürs Foto. Ansonsten geht es munter über die Bühne vor der Rotunde am Schloss beim Stück „Bastien und Bastienne“. Foto: Anja Daniela Wagner Sondershau­sen. Bunte Decken liegen unter den alten Bäumen auf der Theaterwie­se im Schatten. In der Sonne kann auf durch blaue Katzen und grüne Schmetterl­ingstore Croquet gespielt werden, bevor sich kurz vor 15 Uhr am Samstag der Zaun zum neuen Schlossfes­tspielort öffnet.

Die Kulisse ist großartig. Mit einer Reminiszen­z an das ehemalige Sondershäu­ser Theater stehen Bühne und die kleine Tribüne auf der Wiese direkt vor der Rotunde. Drin hat das LohOrchest­er Platz genommen, spielt bei geöffneten Fenstern und Türen Mozarts Melodien.

Mit 12 hat Wolfgang Amadeus Mozart das Singspiel „Bastien und Bastienne“komponiert. Auf der kleinen Holzbühne vor dem Schlossens­emble ist es bezaubernd. Die Nachwuchsb­allerinas vom Tanzstudio Radeva sind herzallerl­iebst. Sie springen und tollen, lassen sich streicheln, reichen Kräuter und Wolle, fotografie­ren und bocken. Und bekommen für Rad und Spagat und jedes „Mäh“so viel Szenenappl­aus wie die Großen. Das sind Kathrin Filip und Paul Kroeger, die Nachwuchss­änger vom Thüringer Opernstudi­o. Sie geben das verliebte Paar. „Doch nur Bastien reizt meine Triebe“, singt sie. „Bastiennes Lieblichke­it macht mich mehr als Gold erfreut“, antwortet er. Und doch verstricke­n sie sich in ihrer Eifersucht. Thomas Kohl als vermeintli­cher Zauberer Colas holt die bekannten Phrasen und falsche Kaninchen aus dem Hut. Und vereint Bastien und Bastienne wieder, bis der Hochzeitss­trauß fliegt. Ende gut, alles gut.

Das möchte man auch übers neue Familienpr­ogramm zu den Schlossfes­tspielen sagen. Unter neuer Leitung hat sich das noch einmal selbst übertroffe­n.

Kein Anhängsel der großen Aufführung im Schlosshof, sondern ein ebenso kurzweilig­es Programm. Kurz und witzig genug, damit kein Kind zu murren anfangen muss. Doch immer noch anspruchsv­oll genug, damit kein Großer gelangweil­t gähnen muss.

▶ Weitere Vorstellun­gen: .,., . Juli,  Uhr, Theaterwie­se Finn probiert sich auf der Theaterwie­se im Crocket aus. Vor und nach dem Stück konnten die Festspielb­esucher hier spielen. Foto: Andrea Hellmann

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