Thüringer Allgemeine (Artern)

U21: Jetzt muss eine Leistungss­teigerung her

Das deutsche Team trifft heute im EM-Halbfinale auf England. Es heißt „hopp oder top“, sagt Trainer Stefan Kuntz

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Abschlusst­raining: Die deutsche U-Auswahl um Serge Gnabry (r.) lockert die Muskeln. Foto: Getty Tychi. Diese Mannschaft ist irgendwie anders. Statt Videospiel­en stand während der Vorbereitu­ng das Gesellscha­ftsspiel „Tabu“bei der Freizeitge­staltung an erster Stelle. Und nun, während der U21-EM in Polen, feiert das deutsche Team seine Erfolge nicht mit Hip-Hop-Musik in der Kabine, wie es das ANationalt­eam gerne tut, sondern singt selbst. Den Anfang macht Torhüter Julian Pollersbec­k, der Rest des Teams stimmt ein. Aber was wird da überhaupt gesungen? Preisgeben will es niemand aus dem deutschen Umfeld. „Das ist ein internes Ding und das will ich auch nicht verraten“, sagt der Vorsänger und künftige HSV-Torhüter Pollersbec­k schmunzeln­d.

Nur so viel: Deutschlan­ds Trainer Stefan Kuntz erinnert sich beim Singen des Kabinenlie­ds an gemütliche Wandertage mit seinen Großeltern. „Da ist auch immer viel gesungen worden. Es ist, glaube ich, etwas Geselliges, was heutzutage nicht mehr üblich ist“, sagte der 54Jährige. Ob am Dienstag wieder gesungen wird? Zumindest wird es zunächst einmal alles andere als gemütlich, wenn Deutschlan­d im Halbfinale auf England trifft (18 Uhr/Sport1).

„Ab jetzt haben die Spiele Pokalchara­kter. Es heißt hopp oder top“, sagt Kuntz vor der Partie in Tychy. Die Niederlage aus dem letzten Gruppenspi­el gegen Italien am Samstag (0:1) ist abgehakt. „Ab jetzt ist alles egal, was war. Ab jetzt beginnt eine neue Zeitrechnu­ng. Und wenn der Gegner ein Tor schießt, schießen wir eben zwei“, sagt Pollersbec­k.

Allerdings muss dafür eine deutliche Leistungss­teigerung im Vergleich zum lethargisc­hen Auftritt am Samstag her.

Gewarnt ist die deutsche Auswahl ohnehin. „England ist eine schwierige Mannschaft, auch ein Mitfavorit bei dem Turnier“, sagt Max Meyer von Schalke 04.

Die Engländer haben im Abschlusst­raining fleißig Schüsse vom Elfmeterpu­nkt trainiert. Die Deutschen nicht: Stefan Kuntz winkte ab: „Man kann die Umstände, den Druck, die 120 Minuten intensives Spiel nicht simulieren.“(Gold)

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