Geldsegen für Heldrunger Vereine – erste Zuschüsse gewährt
Sponsoringvertrag mit den Windmüllern füllt Topf 25 Jahre lang jedes Jahr mit knapp 30 000 Euro
Heldrungen. Theoretisch könnten Heldrungens Vereine die Korken knallen lassen: Knapp 30 000 Euro stehen bei der Stadt für sie bereit. Und das nicht als einmaliger Betrag. Sondern jedes Jahr – 25 Jahre lang.
Die ersten Nutznießer dürfen sich auch schon freuen: Es sind die Kegler und die Angler, deren Antrag auf einen Zuschuss die Stadträte auf ihrer Sitzung am Montagabend bewilligten. „Das ist jetzt die Zeit, wo für unsere Vereine Milch und Honig fließen“, zeigte sich gestern Bürgermeister Norbert Enke (Allianz für Heldrungen) erfreut.
Das Geld stammt aus einem Sponsoringvertrag der Stadt mit den Windmüllern, die im vergangenen Jahr auf dem Heldrunger Berg neue Windkraftanlagen errichteten, sowie den beiden Landbesitzern, die dafür ihre Grundstücke zur Verfügung stellten. „In dem Vertrag ist geregelt, dass nach Fertigstellung der Anlagen jährlich knappe 30 000 Euro für soziale Zwecke/Einrichtungen der Stadt zur Verfügung gestellt werden“, so der Bürgermeister auf TA-Nachfrage. Es sei das erste Mal, dass die Summe für Vereine zur Verfügung steht. Vor genau einem Jahr hatte die Kegelbahn in Heldrungen einen neuen Anlauf noch bitter nötig. Inzwischen ist die Unfallgefahr gebannt. Foto: Wilhelm Slodczyk
In der Stadtratssitzung am Montagabend brach sogleich eine Diskussion darüber aus, wie die Vereine der Stadt von der Fördermöglichkeit Kenntnis erlangen sollten. Eine Veröffentlichung im Amtsblatt allein genügte
einem Teil der Ratsmitglieder nicht. Ines Pfau (Christliche Union) schlug darum vor, die Vereine außerdem in einem Brief über die Chance auf Bezuschussung zu unterrichten. Keine Zustimmung hatte zuvor Roland
Schröder (Fraktion SPD) für seinen Vorschlag erhalten, die Entscheidung über den Zuschuss an Kegler und Angler zurückzustellen, bis alle Vereine ihre Bedarfe angemeldet und damit die gleichen Chancen auf einen Teil vom großen Kuchen hätten, argumentierte der Chef vom Heimatverein. „Wenn das Geld alle ist, gucken die anderen in die Röhre“, hatte er moniert.
Die Angler und die Kegler jedenfalls dürfen sich freuen: Die Angler bekommen für die genehmigten rund 1800 Euro eine so genannte „Waldschänke“(überdachte Sitzbank) finanziert. Insgesamt drei Stück davon haben sie sich angeschafft. Und die Kegler stecken die 2500 Euro in den Anlauf ihrer Kegelbahn. Der war eine Stolpergefahr und musste dringend erneuert werden, was für die Vereinskegler mit 6000 Euro zu Buche schlug und über privaten Kredit finanziert wurde.
Um die dreißig Vereine zählt die Stadt Heldrungen. Dass alle noch aktiv sind, wagt der Bürgermeister allerdings zu bezweifeln. „Antrag auf einen Zuschuss stellen kann jeder Verein“, ermunterte Enke. „Die Projekte müssen allerdings auch genau beschrieben werden!“, stellte er klar, dass irgendwelcher Kokolores keine Chance hat, sondern gründlich hingeschaut werde, was einem Verein bezuschusst werden soll. Die Anträge würden im Sozialausschuss beraten und das letzte Wort hat schließlich der Stadtrat.