Hacker greifen das Datennetz der Bauhaus-Uni an
Sprecherin: Sicherheitslücke ist geschlossen. Das Landeskriminalamt ermittelt wegen illegalen Ausspähens
Weimar. Nur wenige Tage nach einer Überprüfung ihrer IT-Sicherheit ist die Bauhaus-Universität Weimar Ziel eines HackerAngriffs auf ihr Computernetzwerk geworden. Das bestätigte gestern Romy Weinhold, Sprecherin in der Universitätskommunikation. „Der Angriff war für uns insofern überraschend, als wir zuvor als erste Hochschule einen Sicherheits-Check mit der IT der Bundeswehr durchgeführt hatten.“Die unbekannten Hacker verschafften sich Zugriff auf geschützte Daten an der Bauhaus-Universität, indem sie ein spezielles Skript (Computerprogramm) auf einem Server der Uni ablegten. Es soll Zugangsdaten eines Mitarbeiters ausgespäht haben. Mithilfe des Zugangs habe ein Programmcode versucht, vertrauliche Daten aus IT-Verzeichnissen zu kopieren, zu denen sonst nur IT-Mitarbeiter Zugriff haben. Wie das geschehen konnte, werde noch untersucht. IT-Administratoren entdeckten das Datenleck bereits vor sechs Wochen. Der kompromittierte Server sei besonders gesichert worden. Die Universität erstattete unverzüglich Anzeige. Das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) ermittelt wegen des „Verdachts des illegalen Ausspähens und Veränderungen von Daten“. Mit der Anzeige habe man sich bewusst dagegen entschieden, einen eventuellen Imageschaden durch Vertuschung zu verhindern. Vielmehr wolle die Uni ein gutes Beispiel geben, sagte Romy Weinhold. Nicht selten kommt es vor, dass Unternehmen, die Opfer von Hackerangriffen werden, diese aus Imagegründen nicht den Ermittlungsbehörden mitteilen. Auch das LKA gehe von einer Dunkelziffer aus. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa zählte die Thüringer Polizei im vergangenen 593 Hackerangriffe, in denen Daten illegal ausgespäht oder abgefangen wurden.