George Lucas baut ein Museum
Der Erfinder der legendären „Star Wars“-Filme setzt sich in Los Angeles ein Denkmal für eine Milliarde Dollar
Halle Berry (50)
Als erste Schwarze gewann Berry 2002 den Oscar als beste Hauptdarstellerin für den Film „Monster’s Ball“. Ihre damalige Hoffnung auf mehr Chancen für schwarze Darsteller habe sich nicht bestätigt. „Ich habe gedacht, mein Gewinn könnte etwas verändern. Aber rückblickend bedeutete er nichts.“ Marc Almond (59)
Der Hit „Tainted Love“lässt den ehemaligen Sänger der britischen Pop-Band Soft Cell nicht los. Ständig werde er aufgefordert, den Song zu singen – besonders von Taxifahrern, erzählte der 59-Jährige dem „Zeit Magazin“. „Das passiert mir immer, immer und immer wieder, jede Woche drei- bis viermal.“ So soll das Super-Museum aussehen. Noch in diesem Jahr könnte der Grundstein gelegt werden. Los Angeles/Berlin. Seit zehn Jahren plant Hollywood-Legende George Lucas ein eigenes Filmmuseum. Nun wird das Megaprojekt tatsächlich Realität: In Los Angeles, Weltzentrum der Kinoindustrie, baut der „Star Wars“-Erfinder eine milliardenschwere Ausstellungshalle der Superlative. Noch in diesem Jahr könnte der Grundstein gelegt werden. Nicht nur Filmfans erwarten die Eröffnung mit Spannung – der Bau soll auch der Stadt Los Angeles weitere Besucherströme bescheren.
Der Stadtrat gab am Dienstag (Ortszeit) seine Zustimmung. Damit hat der Produzent die
Lucas mit C-PO (links) und R-D aus „Star Wars“.
Foto: imago letzte Hürde für den Bau seines „Lucas Museum of Narrative Art“genommen. Für den 72-Jährigen ist das Unterfangen eine Herzensangelegenheit: Die Baukosten von etwa einer Milliarde Dollar (940 Millionen Euro) will Lucas aus eigener Tasche finanzieren. Angesichts dieser Spendierfreude überschlägt sich der Bürgermeister von Los Angeles geradezu vor Dankbarkeit. Eric Garcetti spricht in einer Mitteilung von einem „unglaublichen Geschenk“an seine Stadt. Das Museum werde auf Jahrzehnte hinaus ein Besuchermagnet sein. Los Angeles war nicht die einzige Metropole, die um George Lucas buhlte. Neben L.A. waren auch Chicago und San Francisco Entwurf der Museumslobby. Das Gelände liegt in der Nähe von Lucas’ alter Universität. Foto: dpa pa
im Rennen um das Prestigeprojekt, wie unter anderem die Zeitung „Los Angeles Times“schreibt. Es kam zu einem Wettstreit der drei Städte. Sie alle machten sich Hoffnung, Lucas hat zu jeder Stadt eine persönliche Verbindung: Er lebt im Großraum San Francisco, seine Frau stammt aus Chicago, in L.A. studierte er einst an der Universität von Südkalifornien. Deren Campus liegt gegenüber dem Gelände, auf dem bald das Museum gebaut wird.
Für Kulturtouristen gehört das „Exposition Park“-Areal ohnehin Foto: dpa pa/Lucas Museum of Narrative Art
zum Pflichtprogramm: Dort befinden sich auch andere Ausstellungen, etwa das California Science Center. Es sei, ließ Lucas mitteilen, eine „extrem schwierige“Entscheidung gewesen.
Ein Museum wie das geplante gibt es selbst in der Filmstadt Los Angeles nicht. Die meisten Exponate stammen aus dem Privatbestand des öffentlichkeitsscheuen Lucas. In der Schau soll es um „Star Wars“und „Indiana Jones“gehen, Lucas’ bedeutendste Erfolge als Produzent. Aber auch Gemälde von Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir und Norman Rockwell gehören zu seiner Sammlung. Die Eröffnung, heißt es in der „Times“, ist für 2021 geplant.
Reichtum dank „Star Wars“
Dass Lucas mit seinem Projekt Großes im Sinn hat, zeigt auch die Wahl des Architekten. Der Chinese Ma Yansong gilt in der Branche als kommender Star. Ma Yansong, Jahrgang 1975, hat in Europa bereits mehrere wichtige Wettbewerbe gewonnen. Die Hochhausarchitektur moderner Metropolen ist ihm zuwider. Seine Entwürfe ahmen Formen der Natur nach und erinnern vielfach an Wolken, Berge oder Wellen.
George Lucas kann sich die Investition leisten: Allein bis 2012 spielte die „Star Wars“-Reihe geschätzte 24 Milliarden Euro ein – es ist die kommerziell erfolgreichste Filmserie der Geschichte.