Thüringer Wirtschaft setzt auf schwarz-gelbe Bundesregierung
Probeabstimmung beim TA-Wahlforum in Erfurt ergab deutliche Mehrheit. Unterschiedliche Steuer-Pläne der Parteien
Erfurt. Die Thüringer Unternehmer plädieren mit großer Mehrheit für ein schwarz-gelbes Regierungsbündnis im Bund.
Das ergab eine nicht repräsentative Abstimmung beim gemeinsamen Wahlforum des Bündnisses „WIRtschaft für Thüringen“und der Thüringer Allgemeinen mit Thüringer Politikern. Bei der Veranstaltung in der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Erfurt votierte die Hälfte der Anwesenden für eine Koalition aus CDU und FDP.
Eine schwarz-grüne Bundesregierung käme für 12,9 Prozent der Unternehmer infrage. 8,3 Prozent stimmten für ein Jamaika-Bündnis aus CDU, FDP und Grünen, exakt auf diese Prozentzahl kam auch eine rot-rotgrüne Koalition im Bund.
Erstmals hatte mit „WIRtschaft für Thüringen“ein breites Bündnis von Kammern und Verbänden der Thüringer Wirtschaft gemeinsam Positionen, Ansprüche und Vorschläge an die deutsche Politik formuliert und diese beim TA-Podium Vertretern aller Bundestags- und Landtagsparteien vorgelegt. Diskutanten waren Antje Tillmann(CDU), Carsten Schneider (SPD), Arif Rüzgar (Linke), Katrin Göring-Eckhardt (Grüne), Thomas Kemmerich (FDP) und Stephan Brandner (AfD).
Große Unterschiede gibt es bei den Steuerplänen der Parteien. Das wurde bei der von TAChefredakteur Johannes M. Fischer und Chefreporter Martin Debes moderierten Gesprächsrunde schnell klar.
So verteidigte Carsten Schneider die Forderung der Sozialdemokraten nach einer Reichensteuer. Dagegen kündigte der Liberale Thomas Kemmerich an, auch die Besserverdienenden vor Abgaben schützen zu wollen.
Während für die Linken laut Arif Rüzgar die Entlastung der Geringverdiener Priorität hat, will die AfD laut Stephan Brandner die Mehrwertsteuer zum Wohle aller Verbraucher um sieben Prozent senken.
Die Grünen planen laut Katrin Göring-Eckardt eine Entlastung niedriger Einkommen durch gezielte Steuerung bei den Krankenkassen- oder Rentenbeiträgen. Für CDU-Politikerin Antje Tillmann ist die schrittweise Absenkung des Solizuschlages ab 2019 der richtige Weg.
Einig waren sich die Vertreter aller Parteien darin, dass Thüringen mehr und besser ausgestattete Polizisten benötigt, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. „Wir müssen endlich wieder dafür sorgen, dass Polizisten besser sind als jene, die unsere Freiheit bedrohen“, forderte FDP-Politiker Thomas Kemmerich.
Polizisten müssen besser sein als Feinde der Freiheit