Wieder mehr Autodiebstähle in Thüringen
Die Polizei registriert steigende Fallzahlen. Versicherer regulieren immer weniger Schadensfälle
Erfurt. Polizei und Versicherer machen für Thüringen stark voneinander abweichende Angaben zum Autodiebstahl. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gestern meldete, seien im Vorjahr erheblich weniger Autos gestohlen worden als noch 2015, und zwar lediglich 260. Die Polizei hat dagegen 703 Autodiebstähle registriert. Dies wiederum entspricht einer Zunahme um elf Prozent.
„Die Werte der Polizei liegen immer höher als unsere“, bestätigte GDV-Sprecher Christian Siemens auf Nachfrage der Thüringer Allgemeinen. Dies liege unter anderem daran, dass die Versicherungen einen Autoklau nur dann ausweisen, wenn der Schaden durch eine Teilkasko reguliert worden ist.
Die Thüringer Polizei zählt in der amtlichen Kriminalitätsstatistik dagegen auch jene 137 Fälle mit, bei denen es beim Diebstahlsversuch geblieben ist. Etwa jeder dritte Diebstahl konnte im letzten Jahr aufgeklärt werden. Die Polizei ermittelte 283 Tatverdächtige. Davon waren 75 nichtdeutscher Herkunft.
Das Diebstahlsrisiko schätzen die Versicherer in Thüringen niedriger ein als im Bundesdurchschnitt. Von 10 000 versicherten Pkw würden hier drei gestohlen, während es deutschlandweit immerhin fünf sind, resümiert Christian Siemens.
Durchschnittlich geben die Versicherungen für einen von ihnen regulierten Schadensfall in Thüringen 13 349 Euro aus. Bundesweit liegt der Wert mehr als 3000 Euro höher. Redaktion Abo-Service
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