Nabu fordert mehr Platz für Biber
Tiere sollen sich weiter ansiedeln
Jena. Mit zehn Meter breiten Schutzstreifen am Rande von Fließgewässern will der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen die weitere Ansiedlung von Bibern im Freistaat unterstützen. Zudem solle ein Fonds eingerichtet werden, damit in Biberrevieren Flächen angekauft werden können, hieß es in einer Stellungnahme der Naturschützer. Für die Auenlandschaften müssten Konzepte entwickelt werden, wie diese den Standorten angepasst bewirtschaftet werden könnten.
„Während unserer Beratungstätigkeit haben wir festgestellt, dass Konflikte mit dem Biber meistens dort entstehen, wo der Mensch die Auen intensiv nutzt und nah an die Gewässer heran wirtschaftet“, erklärte Marcus Orlamünder, Projektkoordinator des Nabu-Projektes „Bibermanagement in Thüringen“.
Mit seinen Bautätigkeiten an den Gewässern helfe der Biber beim Hochwasserschutz und bei der Flussrenaturierung. Wo die Tiere auftauchten, profitierten auch viele weitere Tier- und Pflanzenarten. „Wir müssen diese Leistungen anerkennen und zulassen, dass sich Biber in unserer Landschaft wieder frei ausbreiten können“, sagte der stellvertretende Nabu-Vorsitzende in Thüringen, Martin Schmidt.
Nach Angaben des Nabu war der Biber mehr als 400 Jahre aus Thüringen verschwunden. Mitte des 19. Jahrhunderts galt er in Deutschland als fast ausgestorben. Seit 2007 sei der Biber wieder dauerhaft zurück in Thüringen und breite sich aus. (dpa)