Deutsche Flirt-App Lovoo für 58 Millionen Euro verkauft
US-Konzern Meet Group baut Portfolio aus. Täglich nutzen das Portal aus Dresden angeblich rund 1,9 Millionen Menschen
Dresden/New Hope. Die deutsche Flirt-App Lovoo wird für 70 Millionen Dollar (rund 58 Millionen Euro) vom US-Konzern The Meet Group übernommen. Die Amerikaner betreiben bereits mehrere konkurrierende Plattformen wie Hi5 oder MeetMe. Mit rund fünf Millionen aktiven Nutzern im Monat werde Lovoo die populärste Marke sein, so der Konzern. Lovoo hat 97 fest angestellte Mitarbeiter in Dresden und Berlin.
Täglich greifen auf Lovoo den Angaben zufolge rund 1,9 Millionen Nutzer zu. Pro Tag kämen 47 000 neue Nutzer hinzu. Der Dienst habe in den vergangenen zwölf Monaten einen Umsatz von 27,2 Millionen Euro erzielt. Knapp die Hälfte davon komme aus Abo-Zahlungen, 24 Prozent aus App-Käufen und 28 Prozent seien Werbeeinnahmen. Die Zahlen wurden in einer Pflichtmitteilung veröffentlicht.
Im vergangenen Jahr war zwölf Lovoo-Beschäftigten vorgeworfen worden, Männer mit falschen Profilen von erfundenen Frauen dazu verleitet zu haben, kostenpflichtige Leistungen der Kontaktvermittlung in Anspruch zu nehmen. Die Betrugs-Ermittlungen wurden Ende September 2016 gegen Zahlung hoher Geldauflagen eingestellt. Die Summe belief sich insgesamt auf 1,2 Millionen Euro, wie die Staatsanwaltschaft Dresden damals mitteilte. Für die Einstellung der Ermittlungen hätten verschiedene Umstände eine Rolle gespielt: So sei der individuelle Schaden für betroffene Nutzer vergleichsweise gering ausgefallen und habe je nach Fall zwischen 20 Cent und 20 Euro betragen. Zudem seien die Beschuldigten nicht vorbestraft gewesen und hätten sich kooperativ gezeigt. Lovoo ist besonders im deutschsprachigen Raum stark. (dpa)