Klosterschüler werden weiterhin betreut
Nach dem Messerangriff in der vergangenen Woche wird noch über den Vorfall gesprochen. Psychologen stehen bei Bedarf bereit
Henry Bitschnat (57), Abteilungsleiter aus Sondershausen:
Ich bin seit über 27 Jahren bei der Firma ISO-Plus, sozusagen seit der ersten Stunde dabei. Angefangen habe ich als Vorarbeiter, jetzt bin ich Chef der Schlosserund Schweißerei im Unternehmen. Ich denke, bis zu meinem Ruhestand in der Firma zu bleiben. Foto: Henning Most Roßleben. Der Messerangriff eines 15-jährigen Schülers auf seinen 14-jährigen Mitschüler in einer neunten Klasse der Klosterschule Roßleben hat in der vergangenen Woche für Aufregung gesorgt.
„Die Schüler sind da, die Lehrer sind da und wir haben eine gute Arbeitsatmosphäre“, sagte Kjell Eberhardt, Geschäftsführer der Klosterschule. Im Fokus stehe allerdings die Genesung des Opfers, die von Tag zu Tag voran schreite. Das Thema beschäftige die Schule weiter und die Gesprächsangebote stünden weiter zur Verfügung. Die Unfallkasse stelle Psychologen bereit, sofern sie benötigt werden. „Ein Datum, an dem das endet, gibt es nicht“, sagte Eberhardt. Es werde so lange Hilfe geben, wie sie notwendig ist.
Auch die Rückendeckung der Eltern habe die Schule weiterhin. „Kein Schüler wurde von der Schule genommen, wir haben vielmehr viele Rückmeldungen bekommen, dass die Schule nach dem Vorfall gut reagiert und gearbeitet habe.“Insgesamt habe der schreckliche Vorfall den Zusammenhalt der Schule eher gestärkt.
Auch wenn der Täter ein Messer mit zur Schule brachte, was natürlich strengstens verboten sei, hält Eberhardt nicht viel von Eingangskontrollen vor den Toren der Schule. „Wir fühlen uns sicher und glauben, dass wir aufeinander achten. Wenn es einen Verdacht gibt, dann werden wir sofort kontrollieren“, verspricht der Geschäftsführer. Mit Bezug auf den Täter wies er darauf hin, dass der 15-Jährige noch ein Kind und es auch wichtig sei, dass er Unterstützung bekomme, dort wo er sich gerade befinde. Der Täter wurde verhaftet und in eine Jugendstrafanstalt überführt.
Die Frage, ob der 15-Jährige, abhängig von dem Urteil, das gefällt wird, wieder zurück an die Klosterschule kommen könnte, stelle sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. „Aus meiner Sicht wäre das derzeit nicht vorstellbar, dass er zurück kommt“, betonte Eberhardt, der am Samstag zur Feier „200 Jahre Abitur an der Klosterschule“in seiner Rede einige Worte zu der Tragödie sagen wird.