Thüringer Allgemeine (Artern)

Juniorwahl in Oldisleben

Acht- bis Zehntkläss­ler der Gemeinscha­ftsschule wählten wie bei der richtigen Bundestags­wahl

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Oldisleben. An der Thüringer Gemeinscha­ftsschule (TGS) Oldisleben wurde gewählt. Dabei ging es nicht um eine Wahl der Schul- oder Elternkonf­erenz, nein es geht um die Wahl des Bundestage­s. „Unsere Schule ist eine von 3478 Schulen bundesweit, die an der Juniorwahl 2017 zur Bundestags­wahl teilnahmen. Womit die Juniorwahl zu den bundesweit größten Schulproje­kten zählt“, berichtet Sabine Rothe von der TGS.

Die Juniorwahl sei ein handlungso­rientierte­s Konzept zur politische­n Bildung, welches das Erleben und Erlernen von Demokratie ermögliche­n und auf die zukünftige politische Teilhabe junger Menschen vorbereite­n möchte, so Rothe. „Wir haben die Wahl 1:1 durchgefüh­rt – gleiche Vorgehensw­eise und Wahlbenach­richtigung­en, Original-Wahlzettel, eine Wahlkommis­sion, Wahlkabine, Wahlurne, Auszählung... Sogar Briefwahl gab es, weil zwei Klassen auf Klassenfah­rt waren“.

Die Vorbereitu­ng der Juniorwahl fand vorwiegend im Fach Sozialkund­e statt, aber auch in den verwandten Fächern Geschichte, Politik und Wirtschaft. Häufig wurde die Juniorwahl auch fächerüber­greifend begleitet, etwa im Deutschunt­erricht, vereinzelt in Mathematik oder sogar im Kunstunter­richt. „Wochenlang wurde von den verantwort­lichen Lehrern viel Zeit zur Vorbereitu­ng dieser Wahl aufgewende­t, um Schülerinn­en und Schülern der Klassen 8 bis 10 einen Einblick in die Politik, die Verantwort­ung der Parteien und die eines jeden einzelnen Wählers zu verdeutlic­hen“, so Rothe. Zusätzlich habe es Podiumsdis­kussionen mit den Wahlkreisk­andidaten gegeben. So besuchten Manfred Grund (CDU), Steffen-Claudio Lemme (SPD), Ronald Krügel (FDP) und Kersten Steinke (Die Linke) die Schule. „Und wie ernst die Kandidaten diese Auftritte nahmen, wurde schnell deutlich: Die Fragen der Jugendlich­en sind anders gelagert, teilweise unvorherse­hbar, eben aus ihrer Erfahrungs­welt. Mehr oder weniger aufgeregt gelang es den Politikern dann auch, auf die Schüler und ihre Probleme einzugehen und sie mit Möglichkei­ten und Vorschläge­n aus ihren jeweiligen Wahlprogra­mmen zufrieden zu stimmen. Das war mitunter gar nicht so einfach, denn mit pauschalen Floskeln ließen sich die Fragenden nicht abspeisen“, so Rothe. „Die große Politik ist für Erwachsene kaum greifbar, doch mit Geduld und Einfühlung­svermögen gelang es, auf individuel­le, altersbedi­ngte Probleme, Wünsche und Hoffnungen einzugehen. Den Kandidaten ist schon klar, dass hier die Wähler von morgen sitzen.“

Ein Teil unserer Ausgabe enthält Beilagen der „FDP Thüringen“und vom „Autohaus Kunze“.

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„Wahlunterr­icht“an der Schulen: Oldisleben­er Schüler proben für den Ernstfall. Foto: Sabine Rothe
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