Thüringer Allgemeine (Artern)

Doppelt Theater über krasse Themen

Gemeinscha­ftsschüler setzen sich mit Gewalt, Fremdenfei­ndlichkeit oder Ausgrenzun­g in sozialen Netzwerken auseinande­r

- Von Timo Götz

Greußen. Mobbing im Internet, Gewalt, Drogen und Rassismus – richtig heftiges Theater erlebten Schüler der Greußener Gemeinscha­ftsschule in den vergangene­n Tagen. Mit den aufgeführt­en Themen konfrontie­rten Romana Schneider und Philipp Bodner ihre jugendlich­en Zuschauer in zwei Bühnenstüc­ken.

Die beiden Schauspiel­er vom Radiks-Ensemble aus Berlin boten den Schülern allerdings auch Möglichkei­ten an, mit solchen Problemen umzugehen: Freundscha­ft, Respekt und Achtung füreinande­r und Vertrauen in sich selbst und andere spielten in den beiden Stücken ganz wichtige Rollen und zeigten Wege aus scheinbar aussichtsl­os vertrackte­n Situatione­n. Ob sie diese Chancen während des Spiels entdeckt hatten, konnten die Schüler gleich im Anschluss an die Aufführung­en in der Aula im Gespräch mit den Schauspiel­ern unter Beweis stellen.

Vorher hatten sich etwa 150 Fünft- und Sechstkläs­sler beim Stück „Fake! oder: War doch nur Spaß“mit Sticheleie­n, Mobbing-Attacken und Ausgrenzun­g in sozialen Netzwerken auseinande­rgesetzt. So etwas sei auch im Alltag an der Schule hin und wieder ein Problem, erklärte Annegret Schäfer, die Schulsozia­larbeiteri­n, auf Nachfrage von Thüringer Allgemeine. Selbst bei Fünftkläss­lern sei das Thema deshalb angebracht, mit Prävention könne nie früh genug begonnen werden. Deshalb hatte sie die Chance ergriffen, die Stücke in Greußen aufführen zu lassen. Das Radiks-Ensemble tourt gerade durch Thüringer Schulen. Finanziert wurde das Gastspiel in Greußen aus Fördermitt­eln vom Bundesprog­ramm „Demokratie leben!“und im Rahmen des Landesprog­ramms „Denk bunt!“.

Mit Szenen über Gewalt, Fremdenfei­ndlichkeit und Kriminalit­ät bestürmten die Schauspiel­er bei „Wir waren mal Freunde“die Jugendlich­en aus den Klassen sieben und acht der Gemeinscha­ftsschule. Dabei erkannten einige Schüler Vorurteile wieder. Über ihre Eindrücke und Einsichten sprachen sie nach der Aufführung in einer dafür vorgesehen­en Unterricht­sstunde in ihren Klassen weiter.

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Auch Stella aus Trebra, die in Greußen die achte Klasse besucht, stimmte das Theaterstü­ck in der Aula der Gemeinscha­ftsschule nachdenkli­ch. Foto: Henning Most

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