Thüringer Allgemeine (Artern)

Rot-Weiß von spielfreud­igem Aufsteiger eiskalt erwischt

Enttäusche­nde Erfurter kassieren gegen Unterhachi­ng eine verdiente 0:2-Niederlage. Kammlott verletzt. Odak gesperrt

- Von Marco Alles

Erfurt. Das zarte Pflänzchen Hoffnung auf bessere Erfurter Fußballzei­ten, das nach zuletzt zwei Siegen in Folge gediehen war, ist wieder eingegange­n. Im gestrigen Heimspiel erlitt der FC Rot-Weiß gegen Aufsteiger Unterhachi­ng eine verdiente 0:2Niederlag­e. Karlsruhes Trainer Alois Schwartz, der sich das Geschehen von der Tribüne aus ansah, muss vor der Begegnung am Sonntag nicht bange sein.

„Wenn man auf dem Platz vier, fünf Ausfälle hat, mich eingerechn­et, dann hat man gegen keinen Kontrahent­en eine Chance“, räumte Erfurts Kapitän Menz selbstkrit­isch ein. Und Trainer Stefan Krämer stellte unmissvers­tändlich fest: „Wir sind in keiner Phase des Spiels auch nur ansatzweis­e an unser Limit gekommen. Nur mit 70 Prozent Leistung werden wir nicht mehr viel gewinnen.“

Gegenüber dem Sieg in Osnabrück stand überrasche­nd Dabanli für Neuhold in der Startelf. Acht Minuten waren bei Nieselrege­n gerade gespielt, da mussten die Erfurter verletzung­sbedingt wechseln. Ausgerechn­et Kammlott hatte sich in einem Zweikampf eine Sprunggele­nkverletzu­ng zugezogen. Für den 27-Jährigen, der später ins Krankenhau­s gefahren wurde, kam Kurz in eine Partie, die zunächst viel zu wünschen übrig ließ.

Nach 20 Minuten übernahm Unterhachi­ng, das seine letzten beiden Spiele verloren hatte, das Kommando. Ballsicher kombiniert­en sich die jungen Bayern durch die löchrigen Rot-WeißReihen. Hain und Bigalke tauchten jeweils frei vor Klewin auf, brachten jedoch das Kunststück fertig, aus wenigen Metern vorbei zu schießen (26./29.).

Besser machte es Hagn, der aus jedoch abseitsver­dächtiger Position eine Eingabe von Steinherr veredelte (35.). Wenn sich ein Treffer angedeutet hatte, war es dieser. Die Erfurter standen meist zu weit von ihren Gegenspiel­ern weg, um überhaupt in den Zweikampf kommen zu können. Und in den Laufduelle­n hatten sie das Nachsehen.

Lediglich Razeek sorgte einige Male für Gefahr über die Außenbahn. So bereitete er auch die einzige gute Rot-Weiß-Chance vor der Pause vor. Biankadi verzog nach seinem Zuspiel knapp (41.). Ansonsten liefen die Gastgeber der Musik stets hinterher. Vor allem zentral taten sich große Löcher auf. Hinzu kamen haarsträub­ende Abspielfeh­ler, die jeglichen Spielfluss im Ansatz zerstörten.

Hatten sich die Erfurter eine Wende vorgenomme­n, wurden diese Pläne nach knapp einer Stunde durchkreuz­t. Menz spekuliert­e auf Abseits und ließ sich von Hain austanzen. Dessen Schlenzer landete trotz Bedrängnis exakt im Winkel (59.).

Der eingewechs­elte Bieber besaß wenig später die Riesen-Gelegenhei­t, es noch einmal spannend zu machen. Allein auf Müller zulaufend versuchte er es mit einem Heber, den der Unterhachi­nger Keeper aber antizipier­te und den Ball fing (63.).

Danach verstand es der Gast geschickt, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Steinherr hatte sogar die Chance, auf 3:0 zu erhöhen, scheiterte jedoch an Klewin (77.). Wegen Reklamiere­ns sah noch Odak seine fünfte Gelbe Karte und fällt wie wohl auch Kammlott für Sonntag aus.

Weitere Fotos vom Spiel im Internet unter www. thueringer-allgemeine.de

 ??  ?? Kein Durchkomme­n: Erfurts Razeek (links) wird von Hachings Dombrowka gestoppt. Foto: Frank Steinhorst
Kein Durchkomme­n: Erfurts Razeek (links) wird von Hachings Dombrowka gestoppt. Foto: Frank Steinhorst

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