Thüringer Allgemeine (Artern)

Traurige Antworten

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Die Gebietsref­orm ist verschoben. Doch was macht der zugehörige Umbau der Landesbehö­rden? Wo ist die originäre Eigenleist­ung der Regierung an ihrem mächtig gewaltigen Verwaltung­smodernisi­erungsplan?

Wenn man den teils dysfunktio­nalen Neuzuschni­tt der Ministerie­n am Beginn der Regierungs­zeit nicht einrechnet, lautet die traurige Antwort: Nicht viel. Oh, ach ja: Die Archive wurden fusioniert.

Nimmt man den aktuellen Stand, haben die zu Recht hart kritisiert­en CDU-Regierunge­n mehr geschafft. Obwohl unter Dieter Althaus die Übertragun­g der Umwelt- und Versorgung­sämter an die Kommunen gründlich schief ging, wurden doch Dutzende Behörden und Tausende Stellen eingespart.

Unter Christine Lieberknec­ht blieb wiederum die von allerlei Kommission­en vorbereite­te Großreform in der Theorie stecken. Doch ausgerechn­et die SPD-Minister legten fleißig Schulämter, Gerichte und Arbeitssch­utzämter zusammen.

Dann kam Rot-Rot-Grün und wollte es endlich besser machen. Doch anstatt einfach die fertigen Pläne und Gutachten zu überarbeit­en, begann die Koalition noch einmal von vorne. Nun, da zwei Jahre mit Hickhack verschwend­et wurden, will die Landesregi­erung im Groben das exekutiere­n, was die Lieberknec­htsche Kommission vorschlug.

Doch immerhin: Auf den ersten Blick ergeben die neuen Strukturen Sinn. Nur die Details nähren leider Zweifel. Wenn eine Abteilung durch eine neue ersetzt wird, hat dies nichts mit Effizienz zu tun. Und was ist mit eingespart­en Stellen? Hier dürfte es wieder eine traurige Antwort geben.

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Martin Debes über die verschlepp­te Verwaltung­sreform

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