Thüringer Allgemeine (Artern)

Mehr Pflegestuf­en vergeben

Demenz wird stärker berücksich­tigt

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Berlin. Die Zahl der Menschen mit Leistungen aus der Pflegevers­icherung ist stark gestiegen. So haben von Januar bis Juli 175 000 mehr Menschen erstmals Pflegeleis­tungen bekommen als im gleichen Zeitraum des vergangene­n Jahres, wie der Medizinisc­he Dienst der Krankenkas­sen (MDK) am Donnerstag in Essen mitteilte. Die „Rheinische Post“berichtete zuerst darüber.

Ein Grund ist die Pflegerefo­rm, die Anfang 2014 startete. Auch Beeinträch­tigungen von Wahrnehmun­g und Erinnerung etwa bei Demenz und Probleme in der Alltagsbew­ältigung werden seither besser berücksich­tigt.

Von Januar bis Juli dieses Jahres empfahlen die MDK-Gutachter bei 432 000 Versichert­en, die erstmals begutachte­t wurden, einen der fünf Pflegegrad­e nach dem neuen Begutachtu­ngsverfahr­en. Im April war der MDK noch davon ausgegange­n, dass im gesamten Jahr 200 000 Menschen zusätzlich Leistungen bekommen, die ohne Reform leer ausgegange­n wären.

Kern der Reform durch die zweite Stufe des Pflegestär­kungsgeset­zes II ist ein neuer Pflegebedü­rftigkeits­begriff. Die bisherigen drei Pflegestuf­en wurden übergeleit­et in fünf Pflegegrad­e, die eine genauere Einschätzu­ng der Bedürftigk­eit ermögliche­n sollen.

Die „Passauer Neue Presse“hatte bereits am Dienstag berichtet, dass es Ende Juni 3,1 Millionen Pflegebedü­rftige in ganz Deutschlan­d gab und damit 350 000 Menschen mehr. Das gehe aus einer Antwort des Gesundheit­sministeri­ums auf eine Anfrage der Linken-Bundestags­fraktion hervor. (dpa)

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Mehr Menschen in Deutschlan­d werden gepflegt. Foto: iStock

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