Bundesstraßen bekommen blaue Säulen
Zum 1. Juli 2018 wird die Lkw-Maut auf Bundesstraßen ausgeweitet. Im Kyffhäuserkreis sind bislang vier Säulen vorgesehen
Stephanie Frank (30, mit Anthony, 9), Erzieherin, Artern: Heute habe ich meine Kinder (2 und 3 Jahre) vom Kindergarten abgeholt und Anthony aus der Schule und wir wollen jetzt bei diesem schönen Wetter Eis essen gehen. Wir sind sehr gern draußen auf dem Spielplatz, gehen spazieren und derzeit sammeln wir natürlich viele Kastanien, aus denen man zu Hause schöne Dinge basteln kann.
Foto: Wilhelm Slodczyk Kyffhäuserkreis. An einigen Straßenrändern von Bundesstraßen werden derzeit blaue Säulen aufgestellt, ähnlich den bekannten Blitzersäulen. Sie sollen aber keine Tempoverstöße ahnden, sondern vorbeifahrende Lkw registrieren. Ab dem 1. Juli 2018 wird die Lkw-Maut in Deutschland auf alle Bundesstraßen ausgedehnt.
Franz Loibel, Milan Kolar und Josef Mader von der Firma LB Elektro- und Verkehrsanlagenbau GmbH aus Bischofsmais erledigten gestern Restarbeiten an einem Säulen-Fundament am Ortsrand von Oberspier. Die Männer haben zwischen Radweg und Fahrbahn den Unterbau für eine Mautsäule geschaffen. Wann die Messtechnik genau installiert wird, konnten die Männer nicht sagen.
Auch bei Toll Collect in Berlin, dem Betreiber der Mautstationen in Deutschland, konnte man nicht mit einem exakten Fertigstellungstermin dienen. „Das gesamte Planungsprojekt läuft noch bis Jahresende“, wusste Pressesprecherin Claudia Steen. Bislang geplant sind im Kyffhäuserkreis weitere Säulen an der B 249 zwischen Ebeleben und Rockensußra, an der B 84 bei Billeben sowie an der Kreuzungsstelle der B 85 mit der B 86 bei Oldisleben.
Bereits in den letzten Tagen wurden an der B 4 bei Gebesee und an der B 85 bei Großneuhausen im Landkreis Sömmerda Mautsäulen aufgebaut.
Im Gegensatz zu den Kontrollbrücken auf Autobahnen erfordern die vier Meter hohen Säulen weniger Platz und passen besser in die Landschaft. Die blaue Lackierung soll eine Verwechslung mit Blitzersäulen ausschließen. Mautpflichtig sind alle Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. In die Kontrollzentrale werden nur Daten von Fahrzeugen weitergeleitet, bei denen der Verdacht besteht, dass die Maut nicht bezahlt wurde.
Es wird damit gerechnet, dass mit der Erweiterung der Maut das Umfahren der mautpflichtigen Autobahnabschnitte entfällt. Das dürfte besonders Bewohner an stark befahrenen Straßen wie in Greußen freuen.