Beste Chancen auf einen Job in den „grünen Berufen“
Austausch über Depression Landwirte und Hauswirtschafter erhalten Facharbeiterzeugnisse
Sondershausen. Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Angstzustände und Interessensverlust sind Anzeichen für eine mögliche Depression. Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe „Depressionen“verfolgen das Ziel, durch Kontakte einen Erfahrungsund Informationsaustausch zu unterstützen und zu motivieren. Die Gruppe besteht seit 1995 und trifft sich alle 14 Tage donnerstags (ungerade Wochen) im Sondershäuser Gesundheitsamt. Neue Mitglieder sind stets willkommen.
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Selbsthilfegruppe Depression: nächstes Treffen am
. September, Uhr, im Gesundheitsamt, Edmund-König-Straße , erreichbar unter Telefon () Bad Frankenhausen. Mitten in der Nacht aus den Federn zum Tiere füttern, Stallarbeit – auch an den Sonn- und Feiertagen – , auf dem Feld sein, wenn andere Urlaub machen – wer in der Landwirtschaft arbeitet, der darf nicht zimperlich sein und muss oft verzichten. Die angehenden 22 Land- und Tierwirte, die gestern nach dreijähriger Berufsausbildung in Bad Frankenhausen feierlich ihre Facharbeiterzeugnisse überreicht bekamen, haben sich durchgebissen.
Auch Franz Fühler gehört dazu. Der 20-jährige Garnbacher absolvierte seine Berufsausbildung bei der Agrar Oldisleben und gehört mit einem Notenschnitt von 1 zu den Besten seines Jahrgangs. „Es war eine harte, aber spannende und lehrreiche Zeit“, sagte der junge Mann gestern, als er sein Facharbeiterzeugnis in den Händen hält. Zusammen mit den Junglandwirten erhielten in der Feierstunde des Landwirtschaftsamtes Bad Frankenhausen, wozu die Landkreise Kyffhäuser und Nordhausen gehören – auch drei Gartenbauwerker sowie 24 Hauswirtschafter ihre Abschlusszeugnisse – allesamt „grüne Berufe“.
Die Zahl der Absolventen sei damit diesmal so hoch wie lange nicht, betonte Martin Wagner vom Landwirtschaftsamt. Was vor allem an der hohen Zahl so genannter „Externer“lag, die, bereits im Berufsleben stehend, noch mal umsattelten oder ihren Abschluss machten. In den letzten Jahren hatte sich die Zahl der Berufsabschlüsse im Amtsbereich bei dreißig eingepegelt. Wolfgang Kriegshammer, Prüfungsausschuss Landwirtschaft Erneut schlossen auch wieder drei Landwirtschaftshelfer ihre Ausbildung ab. Der Agrarbetrieb Großbrüchter, in Kooperation mit dem Sondershäuser Bildungsverein, habe sich erneut erfolgreich jungen Leuten gewidmet, die von einer Förderschule oder aus dem Reha-Bereich kommen. „Und alle haben einen Job!“, hob Wagner hervor und dankte Landwirt Detlef Arnhold für das Engagement.
Auch die meisten anderen Absolventen – 90 Prozent – haben einen Job, wurden entweder von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen oder fanden anderswo eine Anstellung. „In der Landwirtschaft sogar 100 Prozent“, wirbt Wagner für die Ausbildung in grünen Berufen.
„Ihr habt den schönsten Beruf gewählt, den es gibt“, wandte sich der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Wolfgang Peter, an die Landwirtschaftsabsolventen. Dieser verspreche eine „interessante und anspruchsund verantwortungsvolle Tätigkeit“, denn „Ihr tragt dazu bei, hochwertige Lebensmittel herzustellen“. Zugleich appellierte er, mit Lernen nie aufzuhören.
Dass auch der Abschlussjahrgang 2017 wieder ein erfolgreicher war, daran haben Ausbilder, Lehrer und Ausbildungsberater einen großen Anteil. Ihnen wurde ebenso gedankt wie den Prüfungskommissionen. Die feierliche Zeugnisübergabe, musikalisch umrahmt von Ingo Naumann, wurde auch wieder dazu genutzt, die erfolgreichsten Ausbildungsbetriebe zu ehren.
Der Garnbacher Franz Fühler wird nun zum Studium nach Bernburg gehen und dort seinen Bachelor machen. Ob es ihn dann wieder in die Heimat zurückführt, steht noch in den Sternen. „Aber auf jeden Fall möchte ich wieder in der Praxis arbeiten“, sagte der junge Mann.
„Ohne uns gibt es keine Lebensmittel.“