Schloss soll ein Museum werden
Heringen plant und geht in die Offensive
Heringen. 1,2 Millionen Euro könnte es kosten, aus dem Heimatmuseum im Schloss Heringen ein modernes Regionalmuseum zu machen. Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die eine Gruppe um den Chef der Interessengemeinschaft Schloss Heringen, Klaus Moser, erstellt hat.
Es wird eine Vision entwickelt, in dem Bauwerk das Leben in der Goldenen Aue seit 7500 Jahren zu zeigen. Mitgewirkt hat auch Markus Wehmer, der die größte Ausgrabung Thüringens leitete: in dem Gebiet, das heute auf Industrieansiedlungen wartet. Es wurden Daten und Fakten zusammengetragen. Darauf fußend, rechnet man mit einer Besucherzahl von 15 000 im Jahr, wenn das Museum seine Reize ausspielt. Multimedial soll es werden. Modelle sollen angefertigt werden.
Der Nachbau einer Kreisgrabenanlage schwebt den Verantwortlichen vor. Moser ist klar: Ohne fachliche Begleitung wird es nicht gehen. Auch die Heringer sollen in jedem Fall eingebunden werden. Das beginnt mit dem Vorschlag eines Logos, der nun diskutiert werden könne, und geht bis hin zu Workshops. Schon für 2018 sollen Mittel beim Land beantragt werden, Erdgeschoss und erste Etage auszustatten. Derweil die Stadt die Betriebskosten übernimmt.
Ziel ist es, ein Café oder eine Gaststätte im Schloss zu etablieren. Dafür wird in Kürze die Hofküche gebaut, im noch nicht vollendeten Flügel, wo eine Pension und ein Ingenieurbüro sind. Geht alles gut, wird in wenigen Jahren vieles von dem, was in der Goldenen Aue gefunden wurde, bald nicht mehr in Weimar liegen, sondern in Heringen zu sehen sein. Die Dauerausstellung soll ein Aha-Erlebnis sein.